Aus dem Regierungspräsidium Karlsruhe

Über eine Million Euro aus Stuttgart für Bühl - Hochwasserschutz in Altschweier

Bühl, 05.09.2018, Bericht: Regierungspräsidium «Das Land fördert mit dem Gewässerausbau in Altschweier einen weiteren wichtigen Baustein des Hochwasserschutzkonzeptes Bühlot.»

«An den zuwendungsfähigen Baukosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro beteiligt sich das Land Baden-Württemberg mit einem Zuschuss von rund 1,1 Millionen Euro. Das Vorhaben sieht neben der Verbesserung des Hochwasserschutzes auch die Herstellung der Durchgängigkeit und eine ökologische Aufwertung der Bühlot vor», so Regierungspräsidentin Nicolette Kressl gestern in Bühl bei der Übergabe des Förderbescheides an den Zweckverband Hochwasserschutz Raum Baden-Baden/Bühl.

Der Hochwasserschutz für die Stadt Bühl und den Stadtteil Vimbuch wurde durch den Bau des Flutkanales mit dem Hochwasserrückhaltebecken Neumatten schon 2012/2013 verwirklicht. Im Ortskern Altschweier sind dagegen im Teilabschnitt der Bühlot zwischen der Brücke Winzerkellerstraße und der östlich gelegenen Brücke «Bühler Seite» noch erhebliche Defizite festzustellen. Diese sollen nun mit dem Gewässerausbau im Bereich des Dorfplatzes beseitigt werden. Dazu werden die Querbauwerke in flache, raue Rampen umgestaltet und der Gewässerüberbau beim ehemaligen Sägewerk Durst abgebrochen. Zudem wird das Gewässerbett neu gestaltet und die Strömungsverhältnisse bei den Ufermauern durch die Herstellung einer Ablage durch Steinblöcke optimiert.

«Trotz aller Anstrengungen wird es einen hundertprozentigen Hochwasserschutz nicht geben. Das Land setzt daher auf eine ganzheitliche Hochwasserschutzstrategie. Neben dem technischen Hochwasserschutz sind dies das Hochwassermanagement und die Hochwasservorsorge», so Regierungspräsidentin Nicolette Kressl.

Als Vorläufer des heutigen Zweckverbandes wurde am 17.02.1967 von den Gemeinden Eisental, Neuweier, Sinzheim, Varnhalt, Weitenung und Steinbach der Zweckverband Vorflutverbesserung Steinbach und Umgebung gegründet. In dieser Phase ging es um die Sicherstellung des Hochwasserschutzes in den Gemeinden der Bühler Vorbergzone und den in der Kinzig-Murg-Rinne unterhalb liegenden Gemeinden. Anlass hierfür waren unter anderem umfangreiche Rebflurbereinigungen, die es notwendig machten, die erheblich schnelleren und größeren Wassermengen gesteuert in die Vorfluter abzuleiten. Die Initiative für die Verbandsgründung ging von den Kommunen aus. Bemerkenswert ist, dass sich schon damals Oberlieger -als Verursacher- und Unterlieger -als Betroffene- zusammengeschlossen haben, um die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Zweckverband gemeinsam zu erreichen. Dies verdient ausdrückliche Anerkennung, da dieser solidarische Ansatz bis heute keine Selbstverständlichkeit ist.

Aufgrund der Eingemeindungen der Mitgliedsgemeinden Neuweier, Steinbach und Varnhalt zur Stadt Baden-Baden sowie Eisental und Weitenung zur Stadt Bühl, wurde im Dezember 1973 eine Änderung der Verbandssatzung in Bezug auf das Verbandsgebiet notwendig. Der Zweckverband Vorflutverbesserung Steinbach und Umgebung blieb jedoch erhalten. Im April 1983 wurde die Verbandssatzung geändert. Seither nennt sich der Verband Zweckverband Hochwasserschutz Raum Baden-Baden / Bühl. Mitglieder sind seitdem die Städte Baden-Baden, Bühl und die Gemeinde Sinzheim.

Das heutige Verbandsgebiet besteht aus der Gesamtgemarkungsfläche der Stadt Bühl, und der Gemeinde Sinzheim. Für Baden-Baden gilt, dass nur ein Teil der Gemarkungsfläche zum Verbandsgebiet gehört. Es handelt sich hierbei um die Reblandstadtteile Neuweier, Steinbach, Varnhalt sowie die Gemarkungen Haueneberstein und Baden-Oos.

Der Verband hat seinen Sitz in Bühl. Aufgaben des Verbandes sind die Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie die Unterhaltung und der Ausbau der Gewässer II. Ordnung für die Verbandsmitglieder.

Dazu gehören − der Neubau, die Erweiterung und die Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken,
− die Schaffung von Retentionsräumen sowie Hochwasserschutzmaßnahmen wie Ausbau, Sanierung und Renaturierung der im Verbandsgebiet befindlichen Gewässer auf der Grundlage der von der Verbandsversammlung beschlossenen Hochwasserschutzkonzeptionen und -planungen (dabei wurden die Renaturierungsaufgaben schon sehr früh in die Verbandssatzung aufgenommen),
− die Unterhaltung von 23 Hochwasserrückhaltebecken und Verbandsgewässer von rund 80 Kilometer Länge,
− die Erstellung und Unterhaltung der für die Erfüllung der Verbandsaufgaben notwendigen sonstigen Anlagen und Einrichtungen.

Die bisherigen Investitionen an Gewässern und Hochwasserrückhaltebecken des Verbandes belaufen sich auf rund 70 Millionen Euro, wobei das Land Zuschüsse in Höhe von rund 42 Millionen Euro gewährt hat.


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