Aus dem Rathaus Bühl

Vorbildliche Erinnerungskultur in Bühl – „Straße der Weißen Rose“ ersetzt „Alban-Stolz-Straße“

Vorbildliche Erinnerungskultur in Bühl – „Straße der Weißen Rose“ ersetzt „Alban-Stolz-Straße“
Die „Straße der Weißen Rose“ ersetzt die bisherige „Alban-Stolz-Straße“ in Bühl. Foto: Stadt Bühl / Marius Merkel

Bühl, 21.11.2020, Bericht: Rathaus Seit Donnerstag erinnert eine Straße in Bühl an die Widerstandsbewegung «Weiße Rose». Oberbürgermeister Hubert Schnurr und Bürgermeister Wolfgang Jokerst haben im Rahmen einer schlichten Zeremonie das neue Straßennamenschild enthüllt.

Die «Straße der Weißen Rose» ersetzt die bisherige «Alban-Stolz-Straße». Der Gemeinderat hatte beschlossen, sich von dem Namen zu trennen. Zu der Entscheidung führte die Erkenntnis, dass Alban Stolz, der 1808 in Bühl geboren wurde, ein prominenter und einflussreicher Vertreter des Antijudaismus der katholischen Kirche war. Zahlreiche seiner damals überaus populären Veröffentlichungen gelten heute als antisemitisch und frauenfeindlich.

Ein unter dem neuen Straßennamen angebrachtes Zusatzschild enthält eine Erläuterung zur «Weißen Rose». Die jungen Leute, die sich während der Nazi-Diktatur in der Gruppe «Weiße Rose» gegen dieses Regime stemmten, haben ihr Leben bewusst für freiheitliche Ideale riskiert. Der Widerstandsgruppe gehörte unter anderem der im NS-Staat ermordete Willi Graf an, der Bruder der Bühler Ehrenbürgerin Anneliese Knoop-Graf.

Der Antrag zur Umbenennung der Alban-Stolz-Straße geht auf einen Bühler Bürger zurück. An-schließend referierte der Historiker Volker Ilgen sowohl im Gemeinderat als auch bei einer Bürgerinfoveranstaltung über die Person Alban Stolz, woraufhin sich das Gremium für eine Umbenen-nung der Straße ausgesprochen hat.


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