Aus dem Statistischen Landesamt

943.183 schwerbehinderte Menschen in Baden-Württemberg - Vor allem ältere Menschen betroffen

Stuttgart, 01.08.2018, Bericht: Statistisches Landesamt Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg feststellt, lebten zum Jahresende 2017 in Baden-Württemberg 943.183 schwerbehinderte Menschen.

Das waren 13 306 Personen oder 1,4 Prozent mehr als zum Zeitpunkt der letzten Erhebung Ende 2015. Somit waren 8,6 Prozent der gesamten Bevölkerung Baden-Württembergs 2017 schwerbehindert und damit jeder zwölfte Einwohner des Landes. 2017 hatte Baden-Württemberg eine Einwohnerzahl von 11 Millionen erreicht.

Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt worden ist und die einen gültigen Schwerbehindertenausweis besitzen. Schwerbehinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf. Bei den über 65-Jährigen war zum Jahresende 2017 jede vierte Person schwerbehindert − bei den unter 15-Jährigen hingegen nur jede 85. Person. Über die Hälfte, 55,7 Prozent der schwerbehinderten Menschen war 65 Jahre oder älter, fast ein Drittel, 32,5 Prozent, gehörte der Altersgruppe der 45- bis unter 65-Jährigen an. Der Anteil der unter 25-Jährigen lag dagegen nur bei 4,3 Prozent. 2017 waren mehr schwerbehinderte Männer als Frauen zu verzeichnen. 486.475 Männer verfügten über einen gültigen Schwerbehindertenausweis, was einem Anteil von 51,6 Prozent entspricht. Dem gegenüber waren mit 456.708 Personen 48,4 Prozent der Schwerbehinderten weiblichen Geschlechts.

In den meisten Fällen, 93 Prozent, wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht. Nur 3,7 Prozent der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. 1,7 Prozent waren auf einen Unfall, einschließlich Arbeitsunfällen, oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Die schwerbehinderten Menschen litten überwiegend an körperlichen Behinderungen. Bei gut einem Viertel, 27,6 Prozent funktionierten innere Organe oder Organsysteme nur beschränkt. Querschnittslähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen oder Suchtkrankheiten waren in 24,3 Prozent der Fälle die Ursache der Behinderung. Bei 15,6 Prozent waren Wirbelsäule und Rumpf in ihrer Funktion eingeschränkt bzw. der Brustkorb war deformiert, bei weiteren 10,7 Prozent lag eine Funktionseinschränkung von Gliedmaßen vor. 4,2 Prozent der Menschen litten unter Blindheit oder unter einer Sehbehinderung. Von den schwerbehinderten Menschen war knapp ein Viertel, 24 Prozent von sehr schweren Beeinträchtigungen betroffen, die von den Versorgungsämtern als Behinderung mit einem Grad von 100 eingestuft wurden. Der geringste Grad einer Schwerbehinderung von 50 wurde gut einem Drittel der Betroffenen, 34,2 Prozent zuerkannt.


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