Aus dem Rathaus Gernsbach

Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung kommt nach Gernsbach – Vortrag: „Antisemitismus in Deutschland – und was wir dagegen tun können“

Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung kommt nach Gernsbach – Vortrag: „Antisemitismus in Deutschland – und was wir dagegen tun können“
Dr. Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, zu Gast in Gernsbach. Foto: BMI

Gernsbach, 19.02.2020, Bericht: Rathaus Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben In Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, kommt nach Gernsbach.

Er hält am Donnerstag, dem 5. März, um 19 Uhr einen Vortrag in der Stadthalle. Dazu laden die Stadt sowie die evangelische und die katholische Kirchengemeinde ein. Der Eintritt ist frei.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung hatte im Rahmen der 800-Jahr-Feier bereits im November nach Gernsbach kommen wollen. Aufgrund des Anschlags auf die Synagoge in Halle und einer deswegen angesetzten Sondersitzung des Bundestagsinnenausschusses musste er den Besuch damals kurzfristig verschieben. Nun holt er den Termin nach.

Das Thema seines Vortrags lautet «Antisemitismus in Deutschland – und was wir dagegen tun können». Dr. Klein beleuchtet in ihm Mechanismen und Ausdrucksformen der Judenfeindlichkeit, und er zeigt auf, was jeder einzelne gegen antisemitische Einstellungen und Handlungen unternehmen kann. Nach den tödlichen Ereignissen in Halle hat erst vor wenigen Tagen die Festnahme einer rechtsextremistischen Terrorgruppe erneut die ungebrochene Aktualität des Themas auf eindringliche Weise deutlich gemacht. Antisemitismus ist allerdings insbesondere auch in seinen vielfältigen «alltäglichen» Erscheinungsformen eine drängende und vielerorts wachsende gesellschaftliche Herausforderung.

Die Stadt Gernsbach gedenkt 2020 mit mehreren Veranstaltungen der Vernichtung ihrer Synagogengemeinde vor 80 Jahren, als am 22. Oktober 1940 die letzten neun jüdischen Gernsbacher nach Gurs verschleppt wurden, der Vorhölle von Auschwitz. Die Stadt Gernsbach und der Arbeitskreis für Stadtgeschichte halten die Erinnerung an die einstigen Mitbürger wach und verstehen dies auch als Mahnung, dem Antisemitismus in allen seinen Formen entschlossen entgegenzutreten.

«Antisemitische Einstellungen gibt es leider immer noch oder immer wieder neu», erklärt Bürgermeister Julian Christ. «Umso wichtiger ist es, dass mit dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung eine Persönlichkeit nach Gernsbach kommt, die uns allen aus ihrer intensiven Beschäftigung mit dem Thema heraus sehr konkrete Handlungsempfehlungen gegen den antisemitischen Ungeist an die Hand geben kann.»


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