Machbarkeitsstudie zu Werkserweiterung

Auch Stadt Rastatt reagiert auf Mercedes-Machbarkeitsstudie – „Kombination aus Nachverdichtung auf dem Werksgelände und Teilflächen Süd und Südost“

Auch Stadt Rastatt reagiert auf Mercedes-Machbarkeitsstudie – „Kombination aus Nachverdichtung auf dem Werksgelände und Teilflächen Süd und Südost“
Untersuchte Flächen der Machbarkeitsstudie. Karte: Stadt Rastatt

Rastatt, 21.07.2018, Bericht: Redaktion Nach den Umweltschutzorganisationen reagiert auch das Landratsamt Rastatt mit einer Erklärung auf die Machbarkeitsstudie zur zukunftsgerichteten Entwicklung des Mercedes-Benz Werkes in Rastatt und geht auf den empfohlenen Kompromiss ein.

Die Erklärung der Stadt Rastatt im Wortlaut:

Ein erster großer Schritt zur geplanten Weiterentwicklung des Mercedes-Benz Werkes in Rastatt ist getan: Genau ein Jahr, nachdem der Gemeinderat der Stadt Rastatt grünes Licht gegeben hatte für eine Machbarkeitsstudie zur Zukunftssicherung der PKW-Produktion am Standort Rastatt, liegen die Ergebnisse der Studie nunmehr im Entwurf vor. Sie wurden dem Gemeinderat der Stadt Rastatt und dem Ortschaftsrat von Ottersdorf am Donnerstag, 19. Juli, um 17.30 Uhr in öffentlicher Sitzung in der Mehrzweckhalle Wintersdorf vorgestellt.

Quer durch alle Fraktionen kam Lob für die präsentierten Ergebnisse des Entwurfswerks, die einen Kompromiss darstellen – in den vergangenen Monaten erarbeitet in einem intensiven Dialogprozess zwischen Vertretern der Stadt Rastatt, der Daimler AG, der beteiligten Umwelt- und Naturschutzverbände und der Behörden. Der vorgeschlagene Kompromiss schlägt eine maximale Nachverdichtung auf dem Werksgelände vor, außerdem Erweiterungsoptionen auf Teilen der Süd- und der Südostfläche. Zudem umfasst er den Waldstreifen zwischen dem bestehenden Werksgelände und der Ottersdorfer Straße (siehe Karte 2 im Anhang). Auf eine Straßenverbindung längs des Gleisanschlusses vom Werk zur L 75 (Kehler Straße) wird aus Gründen des Naturschutzes verzichtet. Darüber hinaus gibt es bereits erste Überlegungen zu möglichen Kompensationsmaßnahmen zum Beispiel im Rastatter Bruch, längs des Riedkanals und in der Rastatter Rheinaue, die nach der Sommerpause weiter erörtert werden. Auch wird ein Mobilitätskonzept zur Verkehrsreduktion auf den Weg gebracht. Die finale Entscheidung zur Machbarkeitsstudie wird der Gemeinderat am 17. September treffen.

Am Dienstag, 24. Juli, findet um 19 Uhr in der Reithalle Rastatt eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Machbarkeitsstudie statt. Bürgerinnen und Bürger aus Rastatt und der Region sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Neben einer Präsentation der Machbarkeitsstudie und Informationen zum Projekt «zukunftsgerichtete Entwicklung des Mercedes-Benz Werkes Rastatt» bekommen die Bürgerinnen und Bürger ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Intensiver Dialogprozess

Das vorliegende vorläufige Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurde in vielen Diskussions- und Abwägungsrunden entwickelt, mit eingehender Untersuchung der verschiedenen Flächenoptionen: im Südosten des bestehenden Werkes, im Süden des bestehenden Werkes, am südlichen Stadteingang, am Oberen Bauland westlich der Autobahn, auf einer Fläche in Kuppenheim/ Rastatt östlich der Autobahn und einer Verdichtung auf dem bestehenden Werksgelände (siehe Karte 1 im Anhang).

Für Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch ist der konstruktiv geführte Dialog zwischen allen Beteiligten ein großer Glanzpunkt der Machbarkeitsstudie. «Es erfüllt mich mit Freude, dass wir ein Jahr nach dem Startschuss für dieses im besten Sinne nachhaltige Zukunftsprojekt jetzt das erste konkrete Arbeitsergebnis vorzeigen können: den Entwurf der Machbarkeitsstudie», so der OB. «Möglich ist dies nur, weil alle Beteiligten − die Interessen- und Nutzergruppen, die Umweltverbände, Behörden und Verwaltungen gemeinsam mit den Projektverantwortlichen der Daimler AG und der Stadt − in einem intensiven Dialogprozess so konstruktiv miteinander gearbeitet, einander zugehört und fair und zielorientiert Kompromissvorschläge erarbeitet haben.» Pütsch bedankte sich explizit bei allen Vertretern, die ihre Projektbeteiligung und -unterstützung bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 18. Juli, im Rastatter Rathaus verdeutlicht hatten: Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Prof. Dr. Gerd Hager vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein, Prof. Gunter Kaufmann vom Landesnaturschutzverband (LNV), Hartmut Weinrebe vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Martin Klatt vom Naturschutzbund (NABU).

«Die Automobilindustrie steht vor einer fundamentalen Transformation. Den Wandel zur Elektromobilität sehen wir als Chance zur strukturellen Weiterentwicklung des Mercedes-Benz Werks Rastatt als größten Arbeitgeber der Region. Den Prozess hin zum Elektromobilitätsstandort Rastatt möchten wir im Dialog mit allen Beteiligten gemeinsam gestalten und begrüßen daher das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, das unter Einbeziehung aller Belange eine realisierbare Lösung darstellt. Der vorgeschlagene Kompromiss ist das Ergebnis des intensiven Dialogs, den wir fortsetzen werden», betonte Thomas Geier, Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werkes in Rastatt.

Wer war beteiligt?

Koordinator des Prozesses und Verfasser der Machbarkeitsstudie ist Andreas Ness vom Planungsbüro IUS Weibel und Ness GmbH aus Heidelberg, das von der Stadt Rastatt beauftragt wurde. Neben einem steuernden Planungsteam aus Mitarbeitern der Daimler AG und der Stadt Rastatt gab es einen Projektkreis und drei fachliche Arbeitsgruppen zu den Themen Umwelt & Naturschutz, Verkehr sowie Nutzerinnen und Nutzer. Projektkreis und Arbeitsgruppen wurden aus Vertreterinnen und Vertretern der folgenden Organisationen zusammengestellt:

− Umweltverbände BUND, NABU und LNV − Auen-Institut des KIT − potenzielle Betroffene der Entwicklungsoptionen (Eigentümer, Pächter, Nutzer) − Verkehrs- und Umweltministerium Baden-Württemberg − verschiedene Fachreferate des Regierungspräsidiums Karlsruhe − Regionalverband Mittlerer Oberrhein − verschiedene Fachabteilungen des Landkreises Rastatt − Vertreter der Verwaltungen Rastatt, Baden-Baden, Iffezheim und Kuppenheim Zur unabhängigen Moderation des Prozesses wurde in Abstimmung mit den Umweltverbänden das Moderationsteam Ewen aus Darmstadt ausgewählt.

Wie geht es weiter?

Über die Sommerwochen hinweg gibt es verschiedene Dialog- und Informationsangebote für Bürgerinnen und Bürger, die von der Daimler AG und der Stadt Rastatt gemeinsam angeboten werden. Hier im Überblick:

− Persönliche Sprechstunden mit Markus Reck-Kehl, Leiter Stadt- und Grünplanung der Stadt Rastatt, und Jürgen Fellmoser, Projektleiter Werksentwicklung Rastatt Daimler AG
Dienstag, 7. August 2018, 14-18 Uhr, Rathaus Rastatt, Herrenstraße 15 (Anmeldeschluss Montag, 6. August)
Freitag, 14. September 2018, 14-18 Uhr, Rathaus Rastatt, Herrenstraße 15 (Anmeldeschluss Donnerstag, 13. September) Anmeldung über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Terminbestätigung mit weiteren Details erfolgt per Mail.

− Vortrag zur Werksentwicklung und Besichtigung des Mercedes-Benz Werks Rastatt mit Thomas Geier, Standortverantwortlicher des Werkes Rastatt, und Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch/ Bürgermeister Raphael Knoth
Mittwoch, 1. August, 16.30-19 Uhr, Mercedes-Benz Werk Rastatt, Teilnehmer Stadt Rastatt: Bürgermeister Knoth (Anmeldeschluss Montag, 30. Juli)
Montag, 3. September, 16.30-19 Uhr, Mercedes-Benz Werk Rastatt, Teilnehmer Stadt Rastatt: Oberbürgermeister Pütsch (Anmeldeschluss Donnerstag, 30. August)

Anmeldungen bitte unter Angabe des Vor-/Nachnamens aller Teilnehmer per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Es erfolgt eine Teilnahmebestätigung per Mail. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 30 Personen beschränkt; das Mindestalter beträgt 16 Jahre.

Mehr: PDF Karte 1 Untersuchte Flächen und Karte 2 Kompromissvorschlag Machbarkeitsstudie


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