Aus dem Rathaus Baden-Baden
Baden-Badener Hochschule und Robert-Schuman-Schule kooperieren – Gemeinsames Ausbildungsangebot
Baden-Baden, 16.05.2018, Bericht: Rathaus Die Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur, HWTK, und die berufliche Robert-Schuman-Schule, RSB, beschlossen eine Kooperationsvereinbarung für ein verzahntes Ausbildungs- und Studienprogramm am Studienort Baden-Baden mit dem Namen «StudiumPlus».
Im Beisein von Bürgermeister Roland Kaiser, HWTK-Leiterin Prof. Elisabeth Baier, Peter Minrath von der Industrie- und Handelskammer, IHK, und Vertretern der Hotellerie unterzeichneten EurAka-Geschäftsführer Sven Pries und Reinhilde Kailbach-Siegle, Leiterin der RSB, die Vereinbarung.
«Ich freue mich, dass wir das Projekt im Schulterschluss mit HWTK, RSB und der IHK in die Tat umsetzen», sagte Sven Pries bei der Begrüßung der Gäste in der EurAka. «Unser Modell ist beispielhaft, nicht nur für die Region».
StudiumPlus bietet die Möglichkeit eines Studiums im Studiengang Business Administration in der Vertiefungsrichtung Hotel- und Tourismusmanagement der HWTK in Verbindung mit einer verkürzten Ausbildung zum Hotelfachmann oder zum Hotelkaufmann und ermöglicht den Erwerb von zwei Abschlüssen in einem zeitlichen Umfang von acht Semestern bzw. vier Jahren. Reinhilde Kailbach-Siegle unterstreicht: «Die Schüler können gleichzeitig eine Ausbildung machen und studieren. Am Ende stehen der IHK-Berufsabschluss und der Bachelorstudienabschluss. Ich danke allen Partnern, auch der Stadt und der IHK. Baden-Baden ist eine Talentschmiede. Und wir wollen bewusst das Niveau noch etwas nach oben schrauben. »
Die RSB beschult seit 1948 die Grundstufe für die Hotellerie und Gastronomie in Baden-Baden. Damit blickt die Schule auf 70 Jahre Unterrichtserfahrung in der Grundstufe der Hotellerie und Gastronomie zurück. Kailbach-Siegle: «Da die Stadt Baden-Baden die Jahre nutzte, die beiden Küchen unserer Schule qualitativ hochwertig und zeitgemäß auszustatten, bieten wir nicht nur unsere Unterrichtserfahrung an, sondern auch eine absolut zeitgemäße Ausstattung, getreu dem Leitspruch unserer Schule ‘Eine moderne Schule mit Tradition’.»
Kailbach-Siegle weiß: «Personal zu finden ist für die Hotellerie und Gastronomie nicht einfach. Wenn junge Leute aus der Region ein Angebot haben, vier Jahre hier zu bleiben, um eine anspruchsvolle Ausbildung mit einem Studienabschluss erlangen zu können, bindet dieses Angebot die Nachwuchstalente an unsere Tourismusregion. Und dort, wo die Küchenmeister Hand in Hand mit der IHK-Karlsruhe ausgebildet werden, und wieder eine neue «Weiterbildungsheimat» gefunden haben, lässt sich dieses fachkundige Fundament auch für ‘akademisch ausgebildete Nachwuchstalente’ nutzen».
«RSB und HWTK sind davon überzeugt», so Kailbach-Siegle weiter, «dass diese neue Kooperation die Abiturienten und die Fachhochschulreifeabsolventen bei deren Bedürfnissen abholt und ihnen eine Exklusivausbildung mit Studienabschluss anbietet. Das neue Kooperationsmodell bedient den Zeitgeist der Akademisierung, die Bedürfnisse der Schüler und die Wünsche der Hotellerie und Gastronomie. »
Die Robert-Schuman-Schule plant in Absprache mit den Ausbildungsbetrieben die Zuweisung der Schüler bei der Blockbeschulung nach der schulischen Vorbildung vorzunehmen. Das bedeutet, dass die RSB einen Block Schüler bis zur Mittleren Reife aufnimmt, einen zweiten Block ab der Mittleren Reife beschult.
Kommen wir zum Studienteil: Im ersten StudiumPlus-Jahr erfolgt die Ausbildung im Unternehmen und an der RSB. Zu Beginn des zweiten Jahres bzw. dritten Semesters erfolgt die Aufnahme des Studiums an der HWTK. Die Verpflichtung, die Berufsschule zu besuchen, entfällt ab diesem Zeitpunkt. Die IHK-Abschlussprüfung zum Hotelfachmann oder Hotelkaufmann ist in der Regel zwei Jahre nach Aufnahme von StudiumPlus, kann aber im Zeitraum zwischen 18 und 36 Monaten abgelegt werden.
«Für die Dauer der Kooperation verpflichten sich beide Partner zur exklusiven Zusammenarbeit am Standort Baden-Baden», erklärt HWTK-Leiterin Prof. Elisabeth Baier. «So können wir den Unternehmen und den jungen Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung ein interessantes und gleichzeitig auch innovatives Bildungsangebot mit Alleinstellungscharakter in der Region zu bieten. Wir freuen uns, die Interessen der Unternehmen und der jungen Menschen bedienen zu können. Wir arbeiten an der Zukunft der jungen Menschen und der gesamten Branche. »
«Im Rahmen der wachsenden Akademisierung reagiert Baden-Baden auf die Bedürfnisse der Abiturienten und Fachhochschulreifeabsolventen und bietet Hochschulabschlüsse an», betont Bürgermeister Roland Kaiser. «Was passt da besser, als das entwickelte Verzahnungsmodell zwischen der örtlichen staatlichen Berufsschule und der ortsansässigen Hochschule? Mit dieser Ausbildung etabliert sich Baden-Baden im Land. Und Praxisnähe schadet beim Studium nie. »
«Das Modell ist uns nicht ganz unbekannt», fügte der Referent für Fachkräftesicherung bei der IHK, Peter Minrath, hinzu. «Wir haben schon gute Erfahrungen damit gemacht. Und wir finden hier beste Voraussetzungen mit einer etablierten Berufsschule und der HWTK. So lassen sich Ausbildung und Studium für alle Seiten gut miteinander verknüpfen.»
Seitens der Hotellerie kam Svenja Dischler zur Unterzeichnung. Sie ist Marketingleiterin im Hotel Blauer Reiter in Karlsruhe. Laut Dischler habe das Hotel eine Vorreiterrolle: «Unser Haus nutzt das neue Modell StudiumPlus als eines der ersten. Wir versprechen uns viel davon. » Dischler brachte die Auszubildende Stefanie Kube mit, die als eine der ersten Studenten das neue Programm nutzen wird.
Hintergrund: Die Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur ist eine private, staatlich anerkannte und vom Wissenschaftsrat akkreditierte Hochschule mit Sitz in Berlin und Studienort in Baden-Baden. Nach der Gründung im Jahr 2011, wurde der Studienbetrieb am 1. Oktober 2012 aufgenommen. Die Hochschule bietet in Baden-Baden sowohl ein Vollzeitstudienmodell als auch ein duales Studienmodell an. Der Standort Baden-Baden zählt aktuell rund 85 Studierende. www.hwtk.de
Prof. Elisabeth Baier: «Eine starke Praxisorientierung gehört zu den Leitlinien der Hochschule. Das Studium ist anwendungsorientiert ausgerichtet und so gestaltet, dass sich akademische Theorie und berufliche Praxis bestmöglich ergänzen und einen schnellen Berufseinstieg ermöglichen. Die Kooperation mit der RSB im Rahmen des Modells ‘StudiumPlus’ ergänzt daher das bisherige Angebot der Hochschule am Studienort Baden-Baden in optimaler Weise und unterstreicht den Anspruch der Anwendungsorientierung, den die Hochschule an ihre Studienangebote hat. »
Die Robert-Schuman-Schule in Baden-Baden ist eine berufliche Schule, die kaufmännische, gastronomische und hauswirtschaftliche Profile anbietet, aber auch in der Altenpflege ausbildet. Neben der Berufsschule bietet die Schule ein Wirtschaftsgymnasium, das kaufmännische Berufskolleg und eine Berufsoberschule für Sozialwesen an. Die moderne Schule mit Tradition, die im Jahre 2017 ihr 130-jähriges Bestehen feierte und ca. 1 700 Schüler beschult, hat ihren Sitz auf dem Bildungshügel im Westen Baden-Badens. Die Gebäude der Schule in der Rheinstraße 150 sind in Form einzelner Pavillons gestaltet. Internet: www.rsb.bad.schule-bw.de.
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