Aus dem Rathaus Baden-Baden

Erich Schützendorf nahm sich vor ein alter Mann zu werden - Vortrag in Baden-Baden: Qualitäten des Alters entdecken

Baden-Baden, 04.10.2018, Bericht: Rathaus Nachlassen ist keine Krankheit und geistiger Abbau bedeutet nicht nur Verlust. Im Rahmen der städtischen Demenzkampagne laden der Ambulante Hospizdienst, die Betreuungsbehörde der Stadt und der Sozialdienst katholischer Frauen zu einem Vortrag von Erich Schützendorf am Montag, 15. Oktober, von 17 Uhr bis circa 18.30 Uhr in den Dietrich-Bonhoeffer-Saal, Bertholdstraße 6, ein.

Erich Schützendorf, der sich 40 Jahre hauptberuflich mit dem Älterwerden und dem Alter beschäftigt hat, nahm sich nach seiner Pensionierung vor, ein alter Mann zu werden und die Qualitäten des Alters zu entdecken. Dabei hat er die entspannte Alterserotik entdeckt und weitere Annehmlichkeiten, die das Leben in Abhängigkeit erträglich und lebenswert machen können.

Erich Schützendorf wird mit seiner rheinländischen Mentalität einen liebevollen Blick auf Menschen mit Demenz und deren Eigensinn werfen. Wer weiß, dass der Verstand nicht alles ist, der entdeckt die oft vernachlässigten Welten des Fantastischen, des Traumhaften, des Spielerischen, der Sinnlichkeit und natürlich die Gefühlswelt mit all ihren Facetten von Angst bis Lust.

Angehörige, Begleiter und Pflegende können Menschen mit Demenz bei deren Reise entspannter, freundlicher, liebevoller und verwöhnender begleiten, wenn sie ihre Vorstellung von Würde nicht einseitig an Rationalität festmachen, wenn sie Abbau und Vergänglichkeit nicht nur als Verlust sehen und wenn sie Menschen mit Demenz nicht als Kranke sehen, sondern als Partner in einer besonderen Beziehung. Erich Schützendorf wird der Frage nachgehen, ob man mit dem Eigensinn von Menschen mit Demenz anders umgehen kann, wenn man nicht immer über sie redet und nachdenkt, sondern sich selbst als Menschen mit Demenz vorstellt. Rationalität ist ein zentraler Wert in der Gesellschaft, aber: der Verstand ist nicht alles.

Anmeldungen sind beim Kundenzentrum des Fachbereichs Bildung und Soziales unter der Rufnummer 07221/93-1400 oder beim Sozialdienst katholischer Frauen unter der Rufnummer 07221/3022790 möglich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.


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