Welterbe-Bewerberstädte trafen sich in Baden-Baden

Rathaus berichtet von Treffen der Welterbe-Bewerberstädte in Baden-Baden

Rathaus berichtet von Treffen der Welterbe-Bewerberstädte in Baden-Baden
Margret Mergen begrüßte Gäste aus den elf europäischen Welterbe-Bewerberstädten im Alten Ratssaal. Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 31.01.2018, Bericht: Redaktion Wie das Rathaus erst im Nachhinein mitteilte, kamen elf Welterbe-Bewerberstädte am Anfang der Woche in Baden-Baden zu einer Arbeitstagung zusammen.

Zu dem Treffen erklärte sich das Baden-Badener Rathauses in einer Mitteilung. Einen Hinweis auf den Grund für die defensive Öffentlichkeitsarbeit findet sich in der Stellungnahme nicht.

Die Mitteilung des Rathauses Baden-Baden im Wortlaut:

Neben den Welterbe-koordinatoren reisten auch Touristikfachleute der elf Bewerberstädte ins Oostal. Im Rahmen des zweitägigen Treffens standen die lokalen Managementpläne im Mittelpunkt. Ziel war, diese weiter zu vereinheitlichen und inhaltlich auf das Nominierungsdossier abzustimmen. Weiter ging es um die Entwicklung eines gemeinsamen Erscheinungsbilds, das sogenannte Branding. Denn die anstehenden Ausstellungen und Veranstaltungen sowie die neue Internetseite brauchen einen einheitlichen Auftritt.

Der Zeitplan der Bewerbung wurde mit Beschluss der internationalen Lenkungsgruppe und der internationalen Arbeitsgruppe im November letzten Jahres um ein Jahr verschoben. Das Einreichen des Welterbe-Antrags soll jetzt am 31. Januar 2019 geschehen, weil nicht alle Antragsunterlagen den erwarteten Standard erreichten.

Das Nominierungsdossier wurde Anfang Januar 2018 von zwei internationalen Experten sach- und fachgerecht bewertet. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Aufgabenstellungen wurden am 22. und 23. Januar in Rom diskutiert. Das Ergebnis war ein neuer Zeitfahrplan: Bis Sommer sollen alle Änderungen in die Bewerberunterlagen eingearbeitet und inhaltlich und optisch zu einem überzeugenden Antragskonzept einschließlich der elf lokalen Managementpläne vom Grundsatz her stehen. Herbst und Winter werden für das Erstellen der unterschriftsreifen Endfassung benötigt.

Oberbürgermeisterin Margret Mergen hieß die Gäste im Alten Ratssaal willkommen und hob hervor: «In Baden-Baden arbeiten wir an den Feinheiten, um unsere gemeinsame Welterbe-Bewerbung weiter voranzubringen. Wir sind auf einem guten Weg. Unsere Städte bilden ein hervorragendes Team, sind längst gut aufgestellt und eingespielt.»

Baden-Baden biete, so Mergen weiter, spezielle Welterbeb-Stadtführungen an, die auf reges Interesse stoßen. Zudem sei bereits seit einigen Monaten die Welterbe-Werbung unter dem Motto «Ich bin dabei − Auf dem Weg zum Welterbe» und «Baden-Baden. Unser Erbe − Welterbe» angelaufen.

Zum Hintergrund: Die «Great Spas of Europe», deutsch: herausragende Badestädte Europas, sind bedeutende Kurstädte mit dem Entwicklungsschwerpunkt im 19. Jahrhundert, der eine besondere europäische Siedlungsform hervorbrachte. Die Welterbestätten müssen alle Bestandteile unversehrt und geschlossen enthalten, die den Siedlungstypus Kurstadt auszeichnen und notwendig sind, um die von der UNESCO geforderte herausragende weltweite Bedeutung nachzuweisen.

Die nominierte Welterbestätte umfasst alle Stadtviertel, die die charakteristische historische Stadtanlage der Kurstadt des 19. Jahrhunderts ausmachen und einen dichten Bestand an historischen Bauten aufweisen.

Diese funktional voneinander getrennten Viertel bilden in Baden-Baden das römische Bäderviertel und die Altstadt sowie das Kurviertel mit den weitläufigen Garten- und Parkanlagen der Lichtentaler Allee. Hinzu kommen die Villenviertel Beutig-Quettig und Annaberg sowie Bereiche der Ooser Vorstadt und der Lichtentaler Vorstadt. Bis heute sind die Viertel in ihrer Struktur, Substanz, Ausgestaltung und ursprünglichen Funktionen sowie die spezifischen Nutzungen der historischen Bauten erhalten.

Der Denkmalschutz und die Denkmalpflege sind die Voraussetzungen und integraler Bestandteil der Welterbe-Bewerbung. Mit seinen 770 Kulturdenkmalen in der nominierten Kernzone und seiner Gesamtanlagenschutzsatzung, die dieses Jahr auf die gesamte Kernzone ausgeweitet wird, sichert Baden-Baden sein bauliches Erbe.

Neben Baden-Baden setzen sich die Bewerberstädte aus Bad Ems, Bad Kissingen, Baden bei Wien, Bath, Franzensbad, Karlsbad, Marienbad, Montecatini Terme, Spa und Vichy zusammen.


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