Anzeige gegen Hundehalterin

Reh niedergerissen und getötet – Wildernde Hunde im Rastatter Stadtwald

Reh niedergerissen und getötet – Wildernde Hunde im Rastatter Stadtwald
Eine Rehgeiß sei auf der Flucht von einem Pkw angefahren und von zwei wildernden Hunden niedergerissen und getötet worden. Foto: Archiv

Rastatt, 19.01.2021, Bericht: Redaktion «In jüngster Zeit mehren sich Beschwerden und Anzeigen bei der städtischen Forstverwaltung über wildernde Hunde im freien Feld und im Stadtwald», teilte das Rastatter Rathaus gestern schriftlich mit und berichtete über einen schlimmen Fall, der sich vergangene Woche in Rauental ereignet habe.

Eine Bürgerin habe dort ihre beiden freilaufenden Hunde nicht mehr unter Kontrolle halten können, als diese auf ein im freien Feld stehendes Reh trafen. «Das Wildtier flüchtete über eine lange Distanz, immer von den beiden Hunden gehetzt, und wurde beim Überqueren einer Straße in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A5 von einem Pkw angefahren», heißt es in der Mitteilung aus Rastatt. Schwer verletzt habe das Tier versucht, sich in den Wald zurückzuziehen. Letztlich sei es dabei dann von den beiden wildernden Hunden niedergerissen und getötet worden. «Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wäre das Reh direkt über die viel befahrene Autobahn geflüchtet», heißt es in der Rathausmeldung weiter. Der Hundehalterin drohe nun eine Anzeige wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zudem müsse sie den entstandenen Sachschaden am beteiligten PKW und am getöteten Reh erstatten.

 

Als Fazit dieses Hundespaziergangs erklärt die Rastatter Stadtverwaltung: «ein Verkehrsunfall mit Sachschaden, eine tote Rehgeiß mit zwei ungeborenen, ebenfalls getöteten Kitzen im Leib und eine völlig geschockte Hundehalterin, die ursprünglich davon überzeugt war: ‘meine Hunde wildern nicht’». Dies sei laut Stadtförster Martin Koch eine Meinung, die von den meisten Hundehaltern geteilt werde. Doch ein im häuslichen und näheren Umfeld als «brav» und folgsam bekannter Hund könne jedoch bei einer Begegnung mit Wildtieren leicht zum Jäger werden. «Denn schon allein der Sichtkontakt zu einem Wildtier oder das Aufspüren von Fährten weckt in vielen Hunden den Urtrieb des Jagens und Beutemachens», wird Martin Koch zitiert. Er appelliere an die Hundehalter, «ihre Hunde bei Spaziergängen im Wald oder Feld nicht abseits der festen Wege laufen zu lassen.» Auch sollten Hundehalter stets darauf achten, «die Hunde in Rufnähe zu wissen, so dass ein deutliches Kommando ‘zurück’ sofort von den Tieren befolgt werden kann.»


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