Römische Badruinen

SPD-Stadtrat Werner Schmoll sieht Versäumnisse des Baden-Badener Rathauses - „Besterhaltenes römische Hygienebad nördlich der Alpen“ - „Zur Unscheinbarkeit verdammt“

SPD-Stadtrat Werner Schmoll sieht Versäumnisse des Baden-Badener Rathauses - „Besterhaltenes römische Hygienebad nördlich der Alpen“ - „Zur Unscheinbarkeit verdammt“
Foto: Werner Schmoll

Baden-Baden, 22.11.2016, Bericht: Redaktion Mit was soll sich die Baden-Badener Stadtverwaltung befassen? Mit dem Bau von Luxuswohnungen? Mit aufwendigen Maßnahmen gegen kritische Bürger? Diese Fragen stellt SPD-Stadtrat Werner Schmoll zwar nicht, aber er will nicht akzeptieren, dass das «historische Erbe» Baden-Badens «als unansehnlicher Hinterhof wahrgenommen» wird.

«Kaum jemand vermutet hinter Beton, verbogenen Billigpollern und viel geparktem Blech das Highlight der Baden-Badener Sehenswürdigkeiten», schreibt Werner Schmoll in einem Brief an OB Mergen, CDU. Grundsätzlich habe die SPD-Fraktion «keinerlei Zweifel, dass die Wahrung unseres römischen Erbes und dessen Erhalt bei der Stadt Baden-Baden und dem Land Baden-Württemberg in guten Händen» sei.

In keiner Weise erfüllt sehe die SPD allerdings die Forderung des Entwicklungsplanes 2020, dass darüber hinaus dieses Erbe «wahrnehmbar ins Bewusstsein zu rücken» sei. «Das historische Erbe ist das Kapital der Stadt und ist Grundlage der kulturellen und wirtschaftlichen Prosperität. Daraus erwächst die Verantwortung, dieses Erbe zu wahren, der Nachwelt zu erhalten und wahrnehmbar ins Bewusstsein zu rücken», verweist Werner Schmoll aus dem Projekttext Baden-Baden 2020 und zitiert «Raimund Rosch, ein profunder Kenner unserer römischen Vergangenheit», der kürzlich öffentlich Beklagt hab, dass das «besterhaltene römische Hygienebad nördlich der Alpen» trotz seiner herausragenden historischen Bedeutung in Baden-Baden «zur Unscheinbarkeit verdammt» zu sein scheine.

Zu seinem Antrag für eine Beschlussfassung des Gemeinderates gehören neun Punkte:

1. Der Römerplatz wird Teil der Baden-Badener Fußgängerzone.
2. Die künftige Fußgängerzone Römerplatz wird baulich und optisch an die angrenzenden Fußgängerbereiche in der Gernsbacherstraße und in der Bäderstraße angepasst.
3. Die Stellplätze auf dem Römerplatz einschließlich der Plätze unter dem Betonüberbau entfallen. Die Anzahl der Behindertenparkplätze in diesem Bereich bleibt erhalten.
4. Die Anfahrt zum Hotel muss weiter möglich sein.
5. Der Eingangbereich wird zusammen mit den weggefallenen Stellplätzen unter dem Betondeckel neu und offener gestaltet. Das Museum soll als solches erkennbar werden.
6. Die Hinweisbeschilderung zu den Badruinen wird verbessert.
7. Die Beleuchtung des gesamten unterirdischen Bereiches wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht und frauenfreundlich gestaltet.
8. Zusammen mit den baulichen Veränderungen, dem verbesserten Auftritt in der Innenstadt und der daraus resultierenden höheren Publikumsfrequenz sollen die Öffnungszeiten der römischen Badruinen überprüft und ggf. angepasst werden.
9. Jedes Grundschulkind in Baden-Baden erhält in der vierten Klasse einmal freien Eintritt in die römischen Badruinen.

PDF Schreiben an OB Mergen


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