Stadt legt Berufung ein

Streit zwischen KSC und Stadt Karlsruhe eskaliert weiter – Appell der Vereinsgremien

Streit zwischen KSC und Stadt Karlsruhe eskaliert weiter – Appell der Vereinsgremien
Um dem Stadionneubau ist ein erbitterter Streit zwischen KSC und Stadt Karlsruhe entbrannt. Foto: Archiv

Karlsruhe, 17.10.2019, Bericht: Redaktion Im Streit um den Stadionbau in Karlsruhe appellieren jetzt das Präsidium des Vereins, der Beirat der KSC Management GmbH und die Geschäftsführung der Stadion Betriebs GmbH an die Vernunft der Verantwortlichen im Karlsruher Rathaus, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Die Stadt Karlsruhe hatte am Dienstag beim Oberlandesgericht «gegen Teile von zwei der vier Urteile des Landgerichts Karlsruhe in Sachen KSC Berufung eingeleg», teilte das Karlsruher Rathaus gestern mit.

Der KSC habe bereits mit dem Ersuchen um vorläufigen Rechtsschutz und der damit verbundenen Bitte um gerichtliche Hilfe betont, dass es sich dabei um eine Notwehrhandlung des Vereins handele, wenn einstweilige Verfügungen beantragt werden müssen, um die Rechte des Vereins zu wahren. Nach dem Urteil des Landgerichts habe der KSC wesentliche Unterlagen und Informationen nach über zwei Wochen immer noch nicht erhalten, begründet der KSC sein Vorgehen.

Die Vereinsführung mit Präsidium, Geschäftsführung und Beirat habe kein Verständnis dafür, dass man auf Seiten der Stadt das Urteil des Landgerichts Karlsruhe nicht respektiere und nicht zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem KSC zurückkehre. «Ein Bauprojekt dieser Größenordnung und Bedeutung kann auf Dauer nicht vor Gericht geführt werden, sondern nur in gemeinsamer Arbeit an der Sache», werden Präsident Ingo Wellenreuther sowie die beiden Vizepräsidenten Günter Pilarsky und Holger Siegmund-Schultze «stellvertretend für alle Gremien», in der KSC-Mitteilung zitiert.

Da der KSC nach dem Spitzentreffen im Juni des Jahres die Gesprächsebene verlassen habe und vor Gericht gezogen sei, bliebe der Stadt keine Alternative, ebenfalls Klärungen juristisch herbeizuführen, erklärt das Karlsruher Rathaus seine juristischen Schritte. Das Oberbürgermeister Frank Mentrup sehe außerdem unabsehbare Risiken für Zeit- und Kostenplan und wird in er Mitteilungseines Rathauses zitiert: «Wir befinden uns als Stadt in der paradoxen Situation, die Fertigstellung des Projekts vor dem späteren Nutzer schützen zu müssen.»

Die Stadt Karlsruhe hat nach eigenen Angaben Berufung «gegen die Herausgabe des gesamten Schrift- und E-Mail-Verkehrs in der Vergangenheit und für die Zukunft - neben dem TU-Vertrag - zwischen Bauherr und Totalunternehmer» eingelegt. Auch die «Übernahme von Planungskosten bei Sonderwünschen durch den KSC» wolle die Stadt durch das OLG noch einmal prüfen lassen. Es könne nicht akzeptiert werden, dass Planungskosten für Wünsche bei der Stadt verblieben, wenn sich der KSC letztlich doch gegen eine Umsetzung der eigenen Änderungswünsche entschiede.

Mehr: www.ksc.de und www.karlsruhe.de.


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