Aus dem Rathaus Gernsbach

Angespannte Haushaltslage der Kommunen – Gernsbacher Verwaltung reagiert – „Investitionen von mehr als 6.000 Euro müssen durch Kämmerer und Bürgermeister bewertet und genehmigt werden“

Angespannte Haushaltslage der Kommunen – Gernsbacher Verwaltung reagiert – „Investitionen von mehr als 6.000 Euro müssen durch Kämmerer und Bürgermeister bewertet und genehmigt werden“
Bürgermeister Julian Christ schlägt für die Stadt Gernsbach eine Haushaltsperre vor. Foto: Archiv

Gernsbach, 06.06.2020, Bericht: Rathaus Auch an den Kommunen geht die Corona-Krise nicht spurlos vorüber. Viele Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verursachen zusätzliche Kosten.

Gleichzeitig fehlen viele wichtige Einnahmen im städtischen Haushalt.

Die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan 2020 hat der Gemeinderat im März verabschiedet und diese wurde durch die Kommunalaufsicht für rechtskräftig erklärt. Die aktuelle Steuerschätzung des AK Steuerschätzungen vom 14. Mai prognostiziert bei den allgemeinen Steuereinnahmen für die Städte und Gemeinden einen Einbruch um 11,1 Prozent. Diese Veränderung wird sich erheblich auf das Steueraufkommen der Stadt Gernsbach auswirken. Der Verlauf der Krise ist dynamisch und das abschließende Ausmaß damit noch nicht abzusehen.

Die Verwaltung hat umgehend auf die Krise reagiert. Als ersten Schritt zur Haushaltskonsolidierung hat Bürgermeister Christ bereits im April eine Dienstanweisung mit umfassender Wirkung erlassen. Alle bewirtschaftenden Stellen müssen die Aufwendungen in der Ergebnisrechnung auf das Notwendige begrenzen, Investitionen von mehr als 6.000 Euro müssen vor Beginn durch Kämmerer und Bürgermeister bewertet und genehmigt werden.

Als zweiten Schritt schlägt die Verwaltung nun den Erlass einer Haushaltssperre vor. Diese soll der Ergebnisverschlechterung entgegenwirken und die Liquidität zur Umsetzung der dringlichsten Investitionen sichern. Gleichzeitig wird sich die haushaltswirtschaftliche Sperre allerdings auch stark auf die Qualität der Leistungserbringung auswirken.

«Schon heute wird deutlich, dass wir Kommunen diese Herausforderungen trotz solider Haushaltsführung nicht aus eigener Kraft stemmen können. Die jetzt vorgeschlagene Haushaltssperre wird nicht ohne Folgen für wichtige Zukunftsprojekte unserer Stadt bleiben. Daher appellieren wir an Bund und Land, die Städte und Gemeinden hier nicht alleine zu lassen. Das Konjunkturpaket ist hier schon sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch nur ein Anfang», so Bürgermeister Julian Christ.


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