Aus dem Rathaus Gaggenau

Das Murgtal hat nicht nur einen Gernsbeck - Am Friedhof, an der Kirche und nun an den Ortseingängen

Das Murgtal hat nicht nur einen Gernsbeck - Am Friedhof, an der Kirche und nun an den Ortseingängen
Ortsvorsteher Michael Schiel bedankt sich bei dem engagierten und kreativen Bürger Bernd Gernsbeck. Foto: Stadt Gaggenau

Gaggenau, 27.09.2018, Bericht: Rathaus Wer in Selbach unterwegs ist, läuft fast überall an echten «Gernsbecks» vorbei. Damit gemeint sind die Kunstwerke von Bernd Gernsbeck, die sich auf dem Friedhof und an der Kirche genauso finden wie an Brunnen oder ganz neu nun an den Ortseingängen.

Dabei will der Selbacher gar nicht von Kunstwerken reden und großes Aufhebens um seine mit viel Liebe zum Ort hergestellten Werke machen. Umso mehr ist es Ortsvorsteher Michael Schiel ein Anliegen, das außergewöhnliche Engagement von Gernsbeck zu loben und ihm für seine Ideen und seinen unermüdlichen Einsatz zu danken. «Einfach toll, was er alles für unseren Ort macht»,, freut sich Schiel über die neusten «Hingucker» an den Ortseingängen.

Die Ortseingangstafeln, die Gernsbeck im Juni 1987 errichtete und seitdem regelmäßig pflegt, hat er nun durch plakative, selbst gefertigte Bilder ergänzt. Dabei hat er nicht nur zu Pinsel und Acrylfarbe gegriffen, sondern auch zur Säge. Schließlich sollten die Tafeln etwas Besonderes werden und eine räumliche Wirkung erhalten. Das Rathaus samt Brunnenstraße und Brunnen, den Kindergarten sowie die Ebersteingrundschule hat er sich als Motive für die Tafeln ausgewählt. Von der Idee bis zur endgültigen Anbringung der Tafeln, hat er einige hundert Stunden in die Erstellung der Bilder investiert. Zunächst wurden die Umrisse gesägt, bevor das Fotomotiv dreidimensional wirkend auf die Platte übertragen wurde. Ganz wichtig war Gernsbeck dabei die perspektivische Wirkung und dass bis zum letzten Detail alles stimmt. Ob es nun Jahreszahlen auf Torbögen sind oder die angedeuteten Häuser des Neubaugebietes hinter Schule − Bernd Gernsbeck legte Wert auf die realistische Darstellung und wählte deshalb auch ein Querformat. Die «restliche» Fläche zierte er mit verschiedenen Blumen. So wurden die einzelnen Brunnen beispielsweise mit «Vergissmeinnicht» kombiniert − und spielt damit darauf an, die Tradition der Brunnen nicht zu vergessen. Ob nun Tulpen oder Sonnenblumen − allesamt wurden sie filigran aus Holz ausgesägt und auf die Platte aufgebracht.

Damit auch das Umfeld wieder passt, hat Gernsbeck gleich die kompletten hölzernen Ortseingangstafeln neu gestrichen und beschriftet. Gleichzeitig hat er auch Vorsorge getroffen, dass die Vereine problemlos ihre Werbetafeln für Veranstaltungen über seine Bilder hängen können. «So gibt es hier immer was Interessantes zu sehen», stellt Ortsvorsteher Schiel fest.

Für den gebürtigen Forbacher, der längst ein «richtige Selbacher» geworden ist, ist das Engagement für den Ort «ein schöner Ausgleich». Jahrzehntelang engagierte e sich in der Kommunalpolitik und hatte Verantwortung im Mittelbadischen Sängerkreis sowie im örtlichen MGV übernommen. Auch wenn er beruflich mehr mit Metall zu tun hatte, in seiner Kellerwerkstatt genießt er es mit Holz zu arbeiten.

Viele Holzschilder in Selbach sind von ihm gestaltet und werden auch von ihm gepflegt. «Die Erlösung der Welt» am Friedhofdenkmal, die Figur am Sängerbrunnen, das Willkommensschild am Rathaus, die Ebersteinrose für die Grundschule, die betenden Hände in der Waldkapelle − sind nur einige Beispiele für seine kreative Ader. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie bereichern Selbach auf besondere Weise.


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