Aus dem Rathaus Gernsbach

Gleisle-Areal wird bebaut – „OK der Denkmalbehörde“ liegt vor – Ergebnis „nach über 30 Jahren Verhandlungen“

Gleisle-Areal wird bebaut – „OK der Denkmalbehörde“ liegt vor – Ergebnis „nach über 30 Jahren Verhandlungen“
V.l.n.r.: Bauträger Elschad Kasimov - Emely Bauträger GmbH, Bürgermeister Julian Christ, Stadtbaumeister Jürgen Zimmerlin. Foto: Stadt Gernsbach

Gernsbach, 16.05.2020, Bericht: Rathaus Die archäologischen Untersuchungen sind abgeschlossen, das »statische Sicherungskonzept», das «Sanierungskonzept Stadtmauer» sowie das OK der Denkmalbehörde liegen vor, so dass jetzt die Baugenehmigung für das Gelände an der Hauptstraße 6 erteilt werden konnte.

Bürgermeister Julian Christ freut sich bei der Übergabe der Baugenehmigung an den Bauträger Elschad Kasimov auf die weitere gute Zusammenarbeit mit der Emely Bauträger GmbH: »Mit der Erteilung der Baugenehmigung kommen wir endlich - nach über 30 Jahren Verhandlungen und kontinuierlichen Vorarbeiten - zu einem sichtbaren Ergebnis. Damit ist der Weg frei, um die Brachfläche durch barrierefreien Wohnraum aufzuwerten.»

Der Bauträger Elschad Kasimov schaut in die Zukunft, in der jetzt die weiteren Planungen anstehen, um die angestrebten rund elf Wohneinheiten mit voraussichtlichen 60 bis ca. 97 Quadratmeter zu realisieren. Der Gemeinderat hatte im Sommer 2017 einen Vorhabenbezogenden Bebauungsplan mit Durchführungsvertrag und mit zwingendem Erhalt der Stadtmauer beschlossen. Auch der Zwinger wird nach Abschluss des Bauprojektes wieder öffentlich zugänglich gemacht werden.

Auch dies wird durch den erfahrenen Bauträger aus Lahr umgesetzt werden.

«Unsere Beharrlichkeit hat sich gelohnt. Eine jahrzehntelange Baulücke wird geschlossen und gleichzeitig ein wertvoller Teil unserer Stadtgeschichte erhalten. Der Bebauungsplan sieht - parallel zum Bau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage - eine Sanierung der 42 Meter langen und 4 Meter hohen Stadtmauer auf dem Gleisle-Areal durch den Bauträger vor. Ein spannendes Projekt, das Wohnungsbau und Denkmalschutz verbindet», so Stadtbaumeister Jürgen Zimmerlin, der seit 2003 sich für die Lückenschließung am Eingang der Altstadt einsetzt.

Das Gelände und das ehemalige 1715 entstandene Gebäude am Gernsbacher Stadtbuckel hat eine lange wechselhafte Geschichte hinter sich. Seit 1889 war das Wohnhaus mit einliegender Metzgerei im Besitz der Familie Gleisle. Im Jahr 1993 wurde das mehrstöckige Gebäude abgerissen und es herrschte lange Stillstand auf dem Grundstück, bis 2003 Gespräche mit dem Eigentümer aufgenommen wurden. 2016 ging das Grundstück dann an die Emely Bauträger GmbH über. Der Bebauungsplan wurde auf den Weg gebracht. Im Herbst 2017 begannen die archäologischen Grabungen durch die Firma Kohler & Tomo Archäologie im Auftrag des Bauherrn, im Oktober 2018 lagen die Zwischenergebnisse vor und im Sommer 2019 wurden archäologischen Untersuchungen abgeschlossen und das «statische Sicherungskonzept» und das «Sanierungskonzept» für die Stadtmauer erstellt.

«Ich freue mich, dass wir mit der Emely GmbH einen geduldigen und kompetenten Partner gefunden haben. Dies ist ein weiterer bedeutender Schritt zur Aufwertung unserer historischen Altstadt. Eine unschöne jahrzehntelange Baulücke wird mit hochwertiger Wohnbebauung geschlossen und der historische Charakter bewahrt», so Bürgermeister Christ abschließend.


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