Aus dem Rathaus Gaggenau

Vorbereitungen für den „ersten Schultag“ laufen auf Hochtouren

Vorbereitungen für den „ersten Schultag“ laufen auf Hochtouren
In der Realschule in Gaggenau werden kommende Woche wieder rund 200 Schüler sein. Foto: Stadt Gaggenau

Gaggenau, 02.05.2020, Bericht: Rathaus Flatterbänder, ausgewiesene «Einbahnstraßen», Bodenmarkierungen und plakative Hinweise an den Wänden prägen zunehmend das Bild in den Gaggenauer Schulen. Die Hausmeister montieren Spender für Papiertücher und Desinfektionsmittel, ziehen Tische auseinander und markieren am Boden Laufrichtungen oder Abstandslinien.

Die Vorbereitungen für die Aufnahme des Schulbetriebes ab dem kommenden Montag, 4. Mai laufen bei allen Beteiligten auf Hochtouren. Allerdings dürfen zunächst nur die Schüler zurückkommen, die in diesem Jahr oder im kommenden Jahr ihren Abschluss machen. In der Realschule werden kommende Woche wieder rund 200 Schüler sein, die um die Gruppen klein zu halten, in 16 Klassen unterrichtet werden. An der Gemeinschaftsschule werden zehn Klassen aus den insgesamt 100 Schülern gebildet. Am Goethe-Gymnasium sind es ebenfalls etwa 200 Schüler, die in 47 Kurse geteilt sind. Durch die kleineren Klassen können die Abstände in den Klassenräumen eingehalten werden. So sitzen die Schüler allein an einem Tisch mit mindestens 1,5 Meter zum Sitznachbar. Maximal die Hälfte der Klasse darf nach den Vorgaben in einem Raum sein, an der Gemeinschaftsschule sind es maximal 14 Schüler. Jede Klassengruppe bleibt in ihrem Zimmer und wechselt nicht in Fachräume für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Vor und nach dem Unterricht müssen die Schüler ihren Tisch reinigen. Mit Aushängen und Informationen in den Sanitärräumen wie auch im gesamten Schulgebäude sowie durch die Lehr- und Betreuungskräfte werden alle über die Hygiene- und Abstandsregeln informiert. Bei der Stadtverwaltung ist man optimistisch, dass sich die meisten Schüler an die Hygiene- und Abstandsregeln halten werden. Schließlich dürfte ihnen durch die Schulschließung der Ernst der Lage deutlich geworden sein und sie in den letzten Wochen bereits viele «Corona-Regeln» verinnerlicht haben.

Nichtsdestotrotz wird durch Markierungen und Flatterbänder darauf geachtet, dass sich die Wege der Schüler und Lehrer nicht kreuzen. Die Begegnungen im Schulgebäude sollen auf ein Minimum reduziert werden. Auf die Toiletten darf immer nur eine bestimmte Anzahl an Schülern, dies wird über Aufsicht geregelt. Weiter dürfte das Abstand halten auch deshalb etwas leichter fallen, weil die Klassen zeitversetzt ihre Pausen einlegen werden und auch nicht so viele Schüler an den Schulen sind. Außerhalb des Klassenzimmers, also in den Gängen, Foyer, Aula, Toiletten, wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen. Pflicht ist eine Maske bei der Nutzung des Schulbusses. Die Schüler werden seitens der Schulen sensibilisiert möglichst mit Fahrrad oder Mofa zur Schule zu kommen. Für den Unterricht gibt es keine Maskenpflicht.

Zum Hygieneplan gehört auch, dass die Reinigungsintervalle deutlich intensiviert werden und gerade Berührungsflächen täglich desinfizierend gereinigt werden. In den Toiletten wird dies sogar stündlich erfolgen. Die Stadt Gaggenau hat ausreichend Seife und Desinfektionsmittel besorgt. In den Sekretariaten wurden zum Schutz Spuckschutzwände angebracht. Zudem wurden Visiere und Masken für das städtische Personal zur Verfügung gestellt.

Schüler wie Lehrer, die aufgrund von Vorerkrankungen oder aufgrund ihres Alter zur Risikogruppe zählen, müssen nicht zur Schule zu kommen, sondern verbleiben weiterhin im Fernunterricht.

Gleiches gilt, wenn im Haushalt Personen leben, die einer der genannten Risikogruppen angehören. Für Schüler, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, werden individuelle Möglichkeiten für die Teilnahme an Prüfungen eröffnet. Über eine Nichtteilnahme am Unterricht entscheiden die Eltern. Die Schule ist allerdings darüber zu informieren, wenn ein Kind aufgrund von Vorerkrankungen nun nicht am Präsenzunterricht teilnehmen kann.

Wie die Stadt weiterhin mitteilt, ist davon auszugehen, dass es für die übrigen Klassen erst nach den Pfingstferien weitergehen wird. Auch am 15. Juni wird es aber nicht so sein, dass alle Klassen wieder Unterricht an der Schule haben. Aktuell wird diskutiert wie der Schulbetrieb stufenweise hochgefahren werden kann. Das bedeutet, dass sich die meisten Schüler noch auf eine längere Zeit des Homeschoolings einstellen müssen.


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