Ermittlungen nach Ausschreitungen bei KSC-Spiel
Hausdurchsuchungen nach KSC-Ausschreitungen – Auch in Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Baden-Baden/Karlsruhe/Rastatt, 11.01.2023, Bericht: Redaktion In einer gemeinsamen Erklärung berichten Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Polizeipräsidiums Karlsruhe über Wohnungsdurchsuchungen wegen der Ausschreitungen beim Fußballspiel des Karlsruher SC gegen den FC. St. Pauli am 12. November 2022.
In sechs Stadt- und Landkreisen war die Polizei gestern im Einsatz, unter anderem auch in Baden-Baden und im Landkreis Rastatt. Der Einsatz habe gestern Morgen um 06.00 Uhr begonnen, neben Wohnungen in Baden-Baden und im Landkreis Rastatt seien auch mehrere Wohnungen in Karlsruhe, Landkreis Karlsruhe, Heidelberg, Ortenaukreis und im Neckar-Odenwald-Kreis durchsucht worden. Hintergrund sind Ermittlungen, die nach dem «massiven Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände» bei dem KSC-Spiel am 12. November 2022 im Wildpark eingeleitet wurden.
Zu den Ereignissen im Wildpark schreiben Staatsanwaltschaft und Polizei: «Kurz vor Spielbeginn der Zweitligabegegnung zwischen dem Karlsruher SC und dem FC St. Pauli wurden auf der Südtribüne des Fußballstadions bengalische Fackeln, Rauchtöpfe, Böller und Silvesterraketen aus selbstgebauten Abschussvorrichtungen gezündet. Infolge der damit verbundenen großflächigen Freisetzung von Rauchgasen verletzten sich mindestens elf Stadionbesucher, darunter auch ein Kind. Die geschädigten Personen erlitten unter anderem Atemprobleme, Augenbrennen, starke Hustenanfälle, Halskratzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei einer Person führte das Einatmen der Rauchgase mutmaßlich zum Verlust von sieben Prozent der Lungenkapazität.»
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe leitete nach diesen Ereignissen mehrere Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen des Verdachts des Verbrechens der schweren Gefährdung durch Freisetzen von Giften, der gefährlichen Körperverletzung sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz. Im Rahmen der Ermittlungen des Polizeipräsidiums Karlsruhe seien auch Foto- und Videoaufnahmen gesichtet worden, die belegten, dass sich der von den pyrotechnischen Gegenständen freigesetzte Rauch in hoher Konzentration unter dem Stadiondach gesammelt habe. Mehrere tausend Stadionbesucher seien insbesondere auf der Südtribüne den freigesetzten Rauchgasen mit den darin enthaltenen brandfördernden, ätzenden, hochentzündlichen und somit giftigen Stoffen und Stoffverbindungen ungeschützt ausgesetzt gewesen. Hierunter hätten sich auch zahlreiche Kinder und Jugendliche befunden.
Im Rahmen der Ermittlungen gerieten die Adressaten der gestrigen Durchsuchungsmaßnahmen in den Verdacht, «sich gemeinschaftlich handelnd an der unkontrollierten Freisetzung der gesundheitsschädigenden Stoffe und im Wissen um deren Eigenschaften beteiligt sowie eine konkrete Gefährdung der Stadionbesucher an Leib oder Leben zumindest billigend in Kauf genommen zu haben», heißt es in der Mitteilung abschließend.
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