Aus der Staatsanwaltschaft Baden-Baden

Explosion in Muggensturm - Staatsanwaltschaft sieht keine Anhaltspunkte für eine Straftat

Muggensturm, 13.09.2018, Bericht: Staatsanwaltschaft In den frühen Morgenstunden des 03. Juni 2018 zerbarsten in der Lagerhalle einer Firma in Muggensturm mehrere Fässer mit einem Biozid-Produkt der Firma, das als Reinigungs- und Desinfektionsmittel in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und auf Basis von Salpetersäure hergestellt wird.

Da in und rund um die Halle nitröse Gase festgestellt wurden, mussten 14 angrenzende Wohnhäuser evakuiert, ein in der Nähe gelegener Baggersee sowie eine S-Bahn-Haltestelle zeitweise gesperrt werden. Der Feuerwehr gelang es in einem komplizierten Einsatz, die Halle zu entlüften und die Gase in einer für die Gesundheit von Menschen unbedenklichen Konzentration in die Umwelt abzulassen. Durch die Bauweise der Halle wurde ein Eintritt von Chemikalien in das Erdreich verhindert.

Die Staatsanwaltschaft kam nun im Rahmen ihrer Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass keine tatsächlichen Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten vorliegen und hat deshalb davon abgesehen, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren einzuleiten.

Ursache des Unglücks war ein auch für eine fachkundige Person nicht vorhersehbarer Geschehensablauf, bei dem die Lagerzeit in Verbindung mit den außergewöhnlich hohen, witterungsbedingten Temperaturen in der Halle − nachts nicht unter 25 Grad, tagsüber teilweise im Bereich von 60 Grad − zur Bildung nitröser Gase und dann zum Platzen der Spezialbehältnisse führte.


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