Aus dem Rathaus Rastatt

Freie Führung im Stadtmuseums am Sonntag - 300 Jahre Rastatter Stadtgeschichte

Freie Führung im Stadtmuseums am Sonntag - 300 Jahre Rastatter Stadtgeschichte
Die preußische Armee vor Rastatt. Belagerung der Bundesfeste 1849. Friedrich Kaiser, Aquarell. Foto: Stadt Rastatt

Rastatt, 22.09.2020, Bericht: Rathaus Nach der nahezu vollständigen Zerstörung Rastatts im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 erlebte die Stadt mehrere einschneidende Zäsuren und wurde Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse.

Bei einem Rundgang am Sonntag, 27. September, 11.30 Uhr, führt Museumsleiterin Iris Baumgärtner bei freiem Eintritt durch die Dauerausstellung des Stadtmuseums und blickt auf die vergangenen 300 Jahre Stadtgeschichte zurück. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Beim Besuch des Museums muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Markgraf Ludwig Wilhelm hatte besondere Pläne für den Wiederaufbau Rastatts. Er beauftragt einen italienischen Architekten, den er am Wiener-Hof kennengelernt hatte, die erste Planstadt am Oberrhein gemeinsam mit einer gewaltigen barocken Schlossanlage zu entwerfen. Beides, der nach geometrischen Regeln konzipierte Grundriss und das ehemalige Residenzschloss, prägen seither die Innenstadt Rastatts. Das Schloss wird 1714 Schauplatz europäischer Friedensverhandlungen. Frankreich und das Habsburger Reich schließen nach dem Spanischen Erbfolgekrieg hier einen Vertrag, der für eine lange Zeit Frieden bringen sollte, und die ausgeplünderte kriegsmüde Markgrafschaft unter Markgräfin Sibylla Augusta wieder aufblühen lässt. Nach dem Verlust des Residenzprivilegs 1771 wurde die Stadt bedeutungslos. Der neue Landesherr Markgraf Karl Friedrich von Baden verleiht der Stadt neuen Glanz, indem er erneut Friedensverhandlungen im Schloss initiiert. Auf dem Rastatter Kongress verhandeln Frankreich und das römisch-deutsche Reich nach dem ersten Koalitionskrieg um die Rheingrenze. Die seit dem 17. Jahrhundert stetigen Grenzdifferenzen sorgen dafür, dass Rastatt Mitte des 19. Jahrhunderts zur Bundesfestung ausgebaut wird. Und sie wird schließlich 1849 Zufluchts- und zugleich Kapitulationsort für das Revolutionsheer und das Ende der bürgerlich-liberalen «Märzrevolution».


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