Aus dem Rathaus Rastatt

Rastatter OB Pütsch gedenkt Opfer des Pogroms von 1938 – Blumenkranz niedergelegt

Rastatter OB Pütsch gedenkt Opfer des Pogroms von 1938  – Blumenkranz niedergelegt
OB Pütsch und Pfarrer Ralf Dickerhof legen anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht am Gedenkstein bei der Jugendarrestanstalt einen Blumenkranz nieder. Foto: Stadt Rastatt

Rastatt, 11.11.2020, Bericht: Rathaus Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch hat am Montag gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins Stolpersteine, Ralf Dickerhof, an die Opfer der NS-Pogromnacht von 1938 gedacht. Am Gedenkstein der Jugendarrestanstalt legten sie einen Blumenkranz nieder.

Auch am Kantorenhaus, neben dem einst die Rastatter Synagoge stand, sowie am Jüdischen Friedhof und am Gedenkstein am Bahnhof wurden Kränze niedergelegt zur Erinnerung und Mahnung der offenen Gewalt gegen Juden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde auf eine öffentliche Gedenkstunde in diesem Jahr verzichtet.

Vor 82 Jahren, am Morgen des 10. Novembers wurden in Rastatt jüdische Männer verhaftet, mit Steinen beworfen und misshandelt. Gleichzeitig zogen Jugendliche und NS-Parteimitglieder durch die Straßen und zerstörten Wohnungen und Geschäfte jüdischer Mitbürger. Am Nachmittag wurde die Synagoge im Leopoldring in Brand gesteckt und dabei vollständig zerstört. Am Abend schließlich eskortierten SS-Leute die Inhaftierten zum Bahnhof. Praktisch alle jüdischen Männer in Rastatt wurden verhaftet und entweder in Gefängnisse oder Konzentrationslager gebracht.

Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch macht deutlich, dass diese Gräueltaten nicht vergessen werden dürfen. «Wir müssen uns starkmachen gegen jede Art von Gewalt, Hass und Ausgrenzung in unserem Land und uns für ein friedliches, solidarisches und sicheres Zusammenleben in kultureller Vielfalt einsetzen.» In Erinnerung bleiben und als Mahnung dienen sollte das, was der frühere Aachener Bischof Klaus Hemmerle geschrieben hat und was Pfarrer Ralf Dickerhof am Gedenkstein vorlas: «Man hat meinem Gott das Haus angezündet – und die Meinen haben es getan (…). Bewahre in mir Deinen Namen, bewahre in mir ihren Namen, bewahre in mir ihr Gedenken, bewahre in mir meine Scham: Gott, sei mir gnädig.»


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