Sinzheimer Gemeindewerke

Gemeinde Sinzheim angelt sich starken Partner – Badenova steigt mit 25,1 Prozent ein

Gemeinde Sinzheim angelt sich starken Partner – Badenova steigt mit 25,1 Prozent ein
Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher, Bürgermeister Erik Ernst und Jochen Debus, Leitung Kommunalmanagement Badenova. Foto: Badenova

Sinzheim, 15.10.2022, Bericht: Redaktion Die Gemeindewerke Sinzheim bekommt einen strategischen Partner, teilt der Energieversorger Badenova mit.

Der regionale Konzern mit Sitz in Freiburg beteiligt sich mit 25,1 Prozent an den Sinzheimer Gemeindewerken und wird mit Malte Thoma auch die seit zwei Jahren vakante Stelle des Geschäftsführers besetzen. Der Gemeinderat der 12.000-Einwohnergemeinde habe in seiner Sitzung vom 21. September 2022 dem Einstieg einstimmig zugestimmt. Bei Badenova habe der Aufsichtsrat die Beteiligung ebenfalls einstimmig bestätigt.

Zur Umsetzung dieser Zusammenarbeit werde der Eigenbetrieb Gemeindewerke in eine GmbH & Co. KG umgewandelt. Der finale Einstieg der Badenova soll dann zum 1. Januar 2023 erfolgen. Badenova werde mit Malte Thoma in diesem Zuge auch den Geschäftsführer für die künftige GmbH stellen. «Malte Thoma verfügt über große Erfahrung im Energie-Sektor und ist bestens mit kommunalen Strukturen vertraut», heißt es zu der Personalie aus Freiburg.

Badenova betreibt einen technischen Stützpunkt in Sinzheim, von dem aus unter anderem auch das lokale Gasnetz der Badenova betrieben wird. Die Gemeinde wiederum ist seit 2011 eine von 96 kommunalen Anteilseignern bei Badenova. Bereits heute ist Badenova der Stromlieferant für die Gemeindewerke Sinzheim.

«Mit der wirtschaftlichen Stärke und den Kompetenzen von Badenova versetzen wir unsere Gemeindewerke in die Lage, die wachsenden wettbewerblichen, technischen und politischen Herausforderungen auf dem Energiemarkt zu meistern», wird der Sinzheimer Bürgermeister Erik Ernst in der Mitteilung von Badenova zitiert. «Zudem steht die nachhaltige und regionale Ausrichtung von Badenova auch mit unseren politischen Zielen im Einklang.»

 

«Wir freuen uns über das Vertrauen der Gemeinde Sinzheim. Die Gemeindewerke Sinzheim sind bereits heute als gesundes und solides Unternehmen sehr gut aufgestellt. Gemeinsam werden wir diese Erfolgsgeschichte im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge fortschreiben und damit die Energie- und Wärmewende vor Ort voranbringen», betont Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher. Für die Zukunft seien bereits viele gemeinsame Entwicklungsfelder identifiziert worden, wie die effiziente Betriebsführung der Wasserversorgung, den stärkeren Einstieg in erneuerbare Erzeugung durch beispielsweise Photovoltaik sowie die Erstellung eines E-Mobilitätskonzeptes. Auch der Aufbau neuer Geschäftsfelder rund um die Wärmeversorgung seien als nötige und mögliche gemeinsame Entwicklungsfelder definiert worden.

Mit 19 Mitarbeitern haben für die Gemeindewerke Sinzheim zuletzt einen Umsatz von rund 9 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von circa 200.000 Euro erwirtschaftet, heißt es in der Mitteilung weiter. Im rund 300 Kilometer umfassenden örtlichen Stromnetz werden 7.000 Netzanschlüsse versorgt. Zur Infrastruktur gehören unter anderem 52 Trafostationen und eine Übergabestation zum überörtlichen Mittelspannungsnetz, das vom Überlandwerk Mittelbaden betrieben wird.

Über den Kaufpreis für die von Badenova erworbenen 25,1 Prozent Anteile haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Eine besondere Vereinbarung sei in Bezug auf das Wassernetz in Sinzheim getroffen worden. Es verbleibe im Eigentum der Gemeinde, solle aber künftig von den Gemeindewerken im Zuge einer technischen und kaufmännischen Betriebsführung betrieben werden. Geplant sei aus diesem Grund, dass auch das Personal der Wassersparte zusammen mit allen übrigen Mitarbeitern der Gemeindewerke Sinzheim in die neue Gemeindewerke Sinzheim GmbH & Co. KG übergeht. Das Wassernetz hat eine Länge von knapp 167 Kilometern und verfügt über zwei Pumpwerke, von denen eines für den Fortbetrieb ertüchtigt werden muss. Gegründet wurden die Gemeindewerke Sinzheim im Jahr 1955.


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