Aus dem Landratsamt Rastatt

„Tourismus in Rastatt aus „Dornröschenschlaf erwacht“ – Geschäftstourismus vor Tagestourismus

„Tourismus in Rastatt aus „Dornröschenschlaf erwacht“ – Geschäftstourismus vor Tagestourismus
Dezernent Claus Haberecht und der Tourismusbeauftragte Philipp Ilzhöfer. Foto: Landratsamt Rastatt

Rastatt, 22.08.2018, Bericht: Landratsamt Der Fremdenverkehr im Landkreis Rastatt ist offensichtlich aus dem langjährigen Dornröschenschlaf erwacht. Die Ankünfte sind im ersten Halbjahr um 4,8 Prozent auf rund 134.000 gestiegen. Und auch bei den Übernachtungen ist ein deutliches Plus von zwei Prozent zu verzeichnen.

Claus Haberecht, Tourismus-Dezernent im Landratsamt und Tourismus-Beauftragter Philipp Ilzhöfer freuen sich darüber, dass die vielfältigen Aktivitäten des Landkreises und der Städte und Gemeinden Früchte tragen. Was tut der Landkreis für den Tourismus? Dezernent Claus Haberecht beantwortet die Fragen:

Was zeichnet den Landkreis Rastatt touristisch aus?

Ein großer Bonus ist sicherlich die Lagegunst, aber auch die unterschiedlichen Kultur-und Naturlandschaften auf kurzer Distanz, die vielfältigen Angebote, die gute Küche und die Gastfreundschaft der Menschen. Egal welches Wetter, ob Sommer oder Winter, es gibt zahlreiche sportliche Outdoor- und Indoorangebote, viel Kultur und Tradition. Auch die Nähe zu Karlsruhe, Strasbourg oder Baden-Baden ist von Vorteil.

Warum engagiert sich die Landkreisverwaltung im Tourismus?

Der Fremdenverkehr stellt ein wichtiger Wirtschaftszweig dar, den es zu fördern gilt. Immerhin werden 265 Millionen Euro jährlich an Bruttowertschöpfung generiert. Dabei steht der Geschäftstourismus an erster Stelle neben dem Tagestourismus.

Wie ist der Tourismus im Landkreis Rastatt organisiert und welche Rolle spielt das Landratsamt?

Seit fast 20 Jahren gibt es unter der Federführung des Landratsamtes einen Arbeitskreis «Tourismus» mit Vertretern der Städte und Gemeinden und tourismusaffinen Einrichtungen. Er initiiert und organisiert Veranstaltungen, Projekte und Messepräsentationen, die Herausgabe von regionalen Broschüren, Karten und Flyern. Und er wirkt daran mit, die touristischen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Dabei kümmert er sich beispielsweise um Radwege, Wanderwege oder Mountainbike-Strecken. Der Tourismus ist im Landratsamt beim Amt für Strukturförderung angesiedelt. Mit der Einstellung von Tourismusbeauftragten machen wir deutlich, dass uns die Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges am Herzen liegt. Dabei ist es unser Hauptanliegen, die Aktivitäten der Städte und Gemeinden zu unterstützen und alle Kräfte zu bündeln.

Was wurde bislang konkret erreicht?

Sicherlich war die Entwicklung einer der höchst zertifizierten Wanderwege Deutschlands, der Murgleiter, einer 106 Kilometer langen anspruchsvollen Strecke mit über 4300 Höhenmeter ein Highlight. Herausragend ist auch die Schaffung des mit 1000 Quadratkilometern größten grenzüberschreitenden Naherholungs- und Freizeitgebietes «PAMINA Rheinpark» mit elf thematischen Museen, zwei Naturschutzzentren, 70 Stationen am Wegesrand und einem 200 Kilometer langen Radewegenetz. Mit dem Ortenauer Weinpfad wurde das Rebland attraktiver gemacht und mit der Tour de Murg, der Hofladentour und dem grenzüberschreitenden Radweg Pamina Süd ein attraktives Radwegenetz entwickelt, das mit dem Naturparkradweg und dem Rheintalweg weiter «verfeinert» wurde.

Welche Rolle spielen Nationalpark und Naturpark?

Wir dürfen uns glücklich schätzen, mit dem Nationalpark und dem Naturpark ein Mekka für Naturbegeisterte zu sein. Beide Einrichtungen sind Werbeträger für unseren Landkreis und die mittelbadische Region und sicherlich ist der touristische Aufwind auch darauf zurückzuführen. Während der Nationalpark mit seinem strengen Schutzkonzept und der sich selbst überlassenen Natur lockt, lädt der Naturpark zur Erholung, Freizeitgestaltung und zum Genuss regionaler Produkte ein. Beide Einrichtungen ergänzen sich hervorragend und machen es möglich, den Gästen passgenaue Angebote zu unterbreiten. Wir sind aber nicht nur für Naturliebhaber attraktiv. Mit der Iffezheimer Rennbahn, Deutschlands größter Freilichtbühne in Ötigheim oder auch dem Unimog-Museum können wir solitäre Besonderheiten bieten. Kulturinteressierte besuchen die Barockresidenz Rastatt oder das Schwarzacher Münster, Geschäftsleute schätzen die kulinarischen Besonderheiten und Tagestouristen genießen die Landschaftsftbereiche Schwarzwald, Rhein und Reben mit Naturpark, Nationalpark, Kaltenbronn und Rheinpark.

Was ist zu tun, damit der Aufwärtstrend nicht stagniert?

Wir dürfen im Ausbau der touristischen Infrastruktur nicht nachlassen. Städte und Gemeinden und alle im Fremdenverkehr engagierten Organisationen müssen zusammenarbeiten. Und wir müssen unermüdlich bestrebt sein, die Lücken zu schließen. Wir brauchen mehr und neue attraktive Übernachtungsmöglichkeiten. Originelle Ideen, wie beispielsweise die Umnutzung von Heuhütten, sind gefragt. Wir müssen auch das Gastronomieangebot erhalten und verbessern. Das heißt, wir brauchen mutige und kreative Gastronomen. Wir wollen das Hüttenkonzept umsetzen und für Wanderer und Radfahrer Einkehrmöglichkeiten schaffen und wir planen das Infozentrum Kaltenbronn zu einem Naturerlebnisraum Kaltenbronn weiterzuentwickeln, ebenso wie den Goldkanal zu einem grenzüberschreitenden Freizeitparadies. Außerdem setzen wir weiterhin auf unsere aktiven Vereine, die allerorts und ganzjährig für Einheimische und Gäste interessante Angebote vorhalten.


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