KSC distanziert sich von Gewalt gegen Polizisten – Stellungnahme zu Vorfällen bei Derby gegen VfB Stuttgart
Karlsruhe, 26.11.2019, Bericht: Redaktion Vor und während des Derbys zwischen dem KSC und dem VfB Stuttgart kam es vor dem Stadion in Stuttgart zu umfangreichen polizeilichen Maßnahmen gegenüber Fans des Karlsruher SC.
Nach Angaben der Polizei führte das Zünden von Pyrotechnik von KSC-Fans im Rahmen der Anreise sowie Angriffe mit Baustellenmaterial auf Polizisten zu intensiven Kontrollen und zu sogenannte Identitätsfeststellungen bei knapp 600 Personen. Der KSC distanziere sich «von jeglicher Gewalt gegenüber Polizisten und verurteilt etwaige Angriffe auf das Schärfste», heißt es aus dem Wildpark. Doch auch die Vorgehensweise der Behörden wird in der Erklärung des KSC kritisiert.
Erklärung KSC zu Vorgängen in Stuttgart anlässlich des mit 3:0 verlorenen Spiels in der 2. Bundesliga im Wortlaut:
Bei der Polizeimaßnahme wurden nicht nur mutmaßlich gewalttätig gewordene Personen, sondern mehr oder weniger willkürlich Fans, darunter auch Kinder, Jugendliche sowie Frauen, über fünf Stunden vor dem Stadion eingekesselt. Die betroffenen Personen konnten das mit Spannung erwartete Spiel trotz gültiger Eintrittskarte nicht im Stadion verfolgen. Der KSC stellt fest, dass es nicht sein darf, dass Unbeteiligte über mehrere Stunden festgehalten werden und solange nicht die Möglichkeit haben, sanitäre Einrichtungen wie beispielsweise Toiletten zu besuchen oder sich mit Essen und Getränken zu versorgen. Informationen durch die Polizei an die Betroffenen gab es im Laufe der Aktion so gut wie keine. Zudem wurden nach KSC-Informationen die szenekundigen Beamten aus Karlsruhe bei der Maßnahme nicht hinzugezogen.
Festzuhalten ist es darüber hinaus, dass die Polizei eine kurzfristige Änderung des geplanten Ablaufs ohne Rücksprache mit dem KSC vorgenommen hatte. Statt wie in den drei vorab beim VfB stattgefundenen Sicherheitsbesprechungen festgelegt und dokumentiert, wurden die zwölf Busse der aktiven Fanszene statt in Stadionnähe zu halten, ebenfalls zum Ankunftspunkt der Zugfahrer und damit zu einem erzwungenen Marsch der Zuschauer ab dem Untertürkheimer Bahnhof gebracht.
Des Weiteren war, entgegen der ursprünglichen Ankündigung im offiziellen Fanbrief, die Zufahrt zum ausgewiesenen Gästeparkplatz P7 über Stunden seitens der Polizei nicht gestattet. Stattdessen wurden die KSC-Fans auf einen Parkplatz direkt vor dem Stuttgarter Heimbereich geleitet, was für diese zu einer Vermischung mit VfB-Fans führte.
«Die Umsetzung der polizeilichen Maßnahmen war aus unserer Sicht unverhältnismäßig. Auch die Kommunikation gegenüber Fans, Fanprojekt, Fanbetreuung und Vereinsvertretern hätte besser laufen müssen», so KSC-Geschäftsführer Michael Becker.
Zur vollständigen Aufbereitung der Vorfälle wird der KSC den zuständigen polizeilichen Einsatzleiter sowie den verantwortlichen Abschnittsleiter für den Gastbereich zu Gesprächen einladen.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Wildpark
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