Schach-Bundesliga

OSG Baden-Baden auf Anhieb Spitzenreiter – Deutlicher Sieg gegen Berlin

Baden-Baden, 26.11.2019, Bericht: Walter Siemon Es lief nach Wunsch für den Titelverteidiger und deutschen Rekordmeister OSG Baden-Baden: Gegen die Schachfreunde Berlin und den Dresdner SV wurden mit 5,5: 2,5 und 6:2 gleich in den ersten beiden Runden der neuen Saison komfortable Siege eingefahren, und sie fielen auch noch höher aus, als sie der Konkurrenz gelangen.

Somit ist das Team von der Oos vor den mannschaftspunktgleichen Teams aus Deizisau, Hamburg, Hockenheim und Bremen bereits Tabellenführer, wenn man die Brettpunkte mitzählt. In der Endabrechnung am Saisonende zählen allerdings nur Mannschaftspunkte. Den ersten und schnellsten Sieg der Saison brachte an Brett eins der Weltranglistenvierte, Maxime Vachier-Lagrave unter Dach und Fach. Seine Extraklasse stellte er gegen Großmeister Sarana von den Schachfreunden Berlin unter Beweis, den er in eine raffinierte Falle lockte, um dann die Partie in brillantem Stil zur 1:0-Führung zu vollenden.

Richard Rapport, seit letzter Saison eine nicht mehr wegzudenkende Verstärkung für die OSG, ergriff in seiner Partie gegen Martin Kraemer nach und nach die Initiative, bis der Berliner Gegner unter anhaltendem Druck fehlgriff und einem vernichtenden Königsangriff ausgesetzt wurde. Die Nummer Eins des Frauenschachs, Yifan Hou, musste sich eines heftigen Opferangriffs erwehren, konterte nach umsichtiger Verteidigung unwiderstehlich und setzte Jan Michael Sprenger von den Schachfreunden Berlin matt. Neben ihr gewann auch Rustam Kasimdzhanov für Baden-Baden. Nach der Eröffnungsphase fand er geradlinig den Weg zum Sieg. Michael Adams, Sergei Movsesian und Jan Gustafsson steuerten jeweils halbe Punkte bei, allein Arkadij Naiditsch, einer der erfolgreichsten Akteure der letzten Jahre, brachte einen vielversprechenden Angriff nicht, wie man es von ihm gewohnt war, erfolgreich «nach Hause», sondern verlor plötzlich völlig den Faden und musste aufgeben. Auch am nächsten Tag fand er nicht zu seiner Form und wurde vom Dresdner Großmeister Uwe Bönsch überspielt.

Fünf Punkte für die OSG und zwei Remis machten diese Niederlage im Duell gegen Dresden allerdings mehr als wett: Michael Adams gelang es, einen Springer als «ewigen» Störfaktor in der gegnerischen Stallung zu installieren, bis daraus ein konsequent herausgespielter Sieg wurde. Yifan Hou zeigte durch geduldiges und siegbringendes Manövrieren gegen Jens-Uwe Maiwald erneut, warum sie unter den Top einhundert der Männerweltrangliste rangiert. Rustam Kazimdzhanov rechnete in einer vielzügigen Kombination weiter als sein Gegner und siegte erneut, auch Sergei Movsesian und Jan Gustafsson realisierten problemlos ihren schon an den Wertungszahlen ablesbaren Klassenunterschied. An den ersten beiden Brettern der Kurstadt-Equipe gelang dies nicht in vollem Umfang. Maxime Vachier - Lagrave und Richard Rapport waren allerdings auch nie in Verlustgefahr und remisierten.


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