Kommentar von Christian Frietsch

Rassismus In Deutschland – Der weinende junge Berliner Fußballer

Rassismus In Deutschland – Der weinende junge Berliner Fußballer
Quelle: Instagram/jordanynany

Baden-Baden, 07.02.2020, Kommentar: Christian Frietsch So manchmal muss man über die Stadtmauer von Baden-Baden hinausblicken. So wie im Thüringen-Fall oder so wie jetzt zu einem Vorfall, wo es eigentlich nur um Fußballspielen gehen sollte.

Ein weinender junger Fußballer. Hertha BSC-Verteidiger Jordan Torunarigha. In Deutschland aufgewachsen, beim Pokalspiel in dieser Woche bei Schalke 04 in Gelsenkirchen gnadenlos beleidigt. Nur wegen seiner schwarzen Hautfarbe. Mit Affenlauten aus wohl hunderten von Kehlen, von so genannten Fußballfans erniedrigt und zu Tränen getrieben. Schon sein Vater wurde in den neunziger Jahren vom rechten Mob mit Messern durch Chemnitz getrieben.

Nachzulesen ist die Geschichte dieses Falles in 11 Freunde von Max Dinkelaker: 11freunde.de

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Ich wollte mich zu den Ereignissen nicht aus der Emotion heraus äußern, aber jetzt möchte ich das gerne nachholen. Ich bin in Deutschland geboren, ich bin hier aufgewachsen, habe hier mein Abitur gemacht, spreche Deutsch wie alle anderen, deshalb kann ich diese Äußerungen, wie sie von einigen Idioten während des Spiels gemacht wurden, in keinster Weise verstehen. Viele können nicht nachvollziehen, was das bedeutet und was sie damit bei den Menschen anrichten. Ich bin froh, dass ich das Glück habe, so einen Rückhalt durch meine Familie meine Mitspieler und den Verein zu haben! Das haben vielleicht nicht alle in einer solchen Situation. Ich bin in Chemnitz geboren, habe das alles schon in der Jugendzeit durchlebt. Meine Eltern wurden beleidigt. Deshalb wühlt mich so eine Situation wie auf Schalke so auf und deshalb habe ich so emotional reagiert. Man kann sich seine Hautfarbe bei der Geburt nicht aussuchen und sie sollte auch völlig egal sein. Genauso selbstverständlich wie unterschiedliche Hautfarbe, Religion oder Herkunft unter uns Sportlern in der Kabine ist sollte es auch in unserer Gesellschaft sein!

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