Aus dem Rathaus Baden-Baden

RWG-Schüler diskutieren mit Olympionike Max Hartung

RWG-Schüler diskutieren mit Olympionike Max Hartung
Die RWG-Lehrkräfte Sarah Dußler und Jonas Gerlach (links) mit dem Säbelfechter Max Hartung (Mitte). Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 23.02.2018, Bericht: Rathaus Passend zu den Olympischen Spielen in Pyeongchang durften die Zehntklässler des Richard-Wagner-Gymnasiums, RWG, am 20. Februar eine etwas andere Schulstunde genießen und mit dem Säbelfechter Max Hartung ins Gespräch treten.

Hartung, der für den TSV Bayer Dormagen ficht, nahm bereits an mehreren Welt- und Europameisterschaften sowie den Olympischen Spielen in London und Rio de Janeiro teil und konnte bei den Weltmeisterschaften 2014 und den Europameisterschaften 2017 jeweils die Goldmedaille erringen.

Hartung berichtete zunächst von seiner Sportlerlaufbahn, schließlich wurde das Gespräch durch die Lehrkräfte Jonas Gerlach und Sarah Dußler, die die Diskussion leiteten, auf das Thema staatliche Sportförderung gelenkt: Wie funktioniert sie? Geht es gerecht zu? Erhalten die Sportler dadurch mehr Freiheit oder mehr Einschränkungen? Im Laufe des Gesprächs wurde deutlich, dass ein Profisportler einem großen Druck, von mehreren Seiten, ausgesetzt ist, seine Autonomie müsse hart erkämpft werden. Dies war ein Grund für Max Hartung, im Oktober 2017 gemeinsam mit anderen olympischen Sportlern den Verein «Athleten Deutschland e.V.» zu gründen, der abseits des DOSB eine hauptamtliche Vertretung von Sportlerbelangen ermöglichen soll. Die Frage nach der Legitimation von staatlicher Sportförderung, beispielsweise angesichts einer Kinderarmutsquote von 21 Prozent in Deutschland, beantwortete Hartung, indem er die Wichtigkeit von Sportereignissen als verbindendes und friedensstiftendes Event betonte. Für die Förderung des Breitensportes hob er die Bedeutung von Sport für die Gesundheit des Einzelnen hervor.

Besonders interessiert zeigten sich die Schüler, als das Thema Doping zur Sprache kam. Max Hartung äußerte sich hierbei positiv, was die mittlerweile bestehenden Antidoping-Maßnahmen betrifft. Starke Einschränkungen, die durch die Kontrollen verursacht werden, nehme er gerne in Kauf, da dies «alle machen müssen und es den Sport fairer macht». Systematisches Staatsdoping, wie es etwa bei den Olympischen Spielen in Sotschi durchgeführt wurde, sei vor diesem Hintergrund natürlich besonders unschön.

Das Gespräch war durchweg sehr lebendig, was zum einen den zahlreichen Schülerbeiträgen geschuldet ist. Zum anderen vermochte Hartung es, auf sympathische und anschauliche Weise auf die Fragen und Anregungen der Schüler einzugehen. Diese Diskussionsveranstaltung fand im Rahmen einer Veranstaltungsreihe statt, die seit dem Schulprojekt «Schule macht Staat» 2015 jährlich am RWG abgehalten wird und eine Diskussionskultur fördern soll.


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