Schach-Bundesliga

Sturz von der Bundesliga-Tabellenspitze – Baden-Badener Schachdamen mit bitterer Niederlage

Sturz von der Bundesliga-Tabellenspitze – Baden-Badener Schachdamen mit bitterer Niederlage
Foto: Archiv

Baden-Baden, 14.02.2020, Bericht: Walter Siemon Wie sich die Bilder ähneln: In der letzten Saison rutschte das Frauenteam der OSG Baden-Baden in der sechsten Runde nach einer Niederlage gegen Hamburg vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz ab und musste alle Titelhoffnungen begraben.

Vergangenes Wochenende passierte es in Runde sieben in einer verschärften Version: Sturz von der Tabellenspitze auf Rang vier. Die «Spielverderber» waren diesmal die die Titelverteidigerinnen vom SC Bad Königshofen. Im Kurstadtduell unterlagen die Baden-Badenerinnen mit 2,5:3,5, und auch diesmal liegen die Chancen, zum zwölften Mal den deutschen Meistertitel zu holen, im «einstelligen Prozentbereich», wie sich Teamchef Thilo Gubler voller Enttäuschung ausdrückte. Aus eigener Kraft ist es jedenfalls nicht mehr zu schaffen. An dieser Lage ändert auch der nachfolgende 5:1 Kantersieg gegen Hofheim nichts. Da neben Bad Königshofen auch Schwäbisch Hall und Deizisau beide Kämpfe des Wochenendes gewannen, liegen nunmehr alle drei Frauenteams vor der OSG. Zwar müssen die Rivalinnen alle noch gegeneinander antreten, aber niemand hierzulande träumt davon, dass am Ende die Schützenhilfe derart glücklich ausfällt, dass der Siegespokal wieder an die Oos zurück wandert. Besonders enttäuschend aus Sicht der OSG: Nominell, also den Wertungszahlen nach, war das Team auch gegen Bad Königshofen favorisiert, da Gubler eine ausgesprochen starke Aufstellung aufbieten konnte.

Wenn aber sogar eine Exweltmeisterin, die für Baden-Baden spielende Antoaneta Stefanova, ein rabenschwarzes Wochenende erlebt, dem selbst auferlegten Druck des Gewinnen-Müssens nicht standhält und gegen die achtzehnjährige, allerdings recht begabte Jana Schneider vom SC Bad-Königshofen verliert, weil sie die Entscheidung mit der Brechstange sucht, dann kann man nicht ausschließen, dass so etwas auch mal auf die Mannschaft abfärbt -so die resignative Bilanz Thilo Gublers. So hätte auch bei Anna Muzychuk , Anna Zatonskih und Ekaterina Kovaleskaya, die alle drei gegen Bad Königshofen remisierten, der ein oder andere halbe Punkt mehr herausspringen können. Kurioserweise entsprangen diese Unentschieden zum Teil auch einer Fehleinschätzung der Gesamtlage, als man sich als Team auf der Siegerstraße wähnte. Zhansaya Abdumalik unterliefen unterdessen jedoch einige Ungenauigkeiten, die ihre an diesem Tag schlicht überlegene Gegnerin konsequent nutzte und in einen Sieg umsetzte. Gegen Hofheim punkteten alle vier Spielerinnen voll. Hier konnte von «abfärben» nicht mehr die Rede sein, obwohl Stefanova auch an diesem zweiten Tag gegen eine nominell weit schwächer eingestufte Gegnerin den Kürzeren zog. Der Lichtblick im Team ist derzeit Neuzugang Elisabeth Pähtz: Die deutsche Nummer eins im Frauenschach hat alle vier Einsätze, die sie bisher für Baden-Baden gespielt hat, gewonnen.


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