Aus dem Statistischen Landesamt

Baden-Württembergs Wirtschaft schrumpft um 5,5 Prozent – Bilanz für Corona-Pandemiejahr 2020

Baden-Württembergs Wirtschaft schrumpft um 5,5 Prozent – Bilanz für Corona-Pandemiejahr 2020

Stuttgart, 31.03.2021, Bericht: Redaktion Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt, BIP, Baden-Württembergs um 5,5 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres zurückgegangen. Dies teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg gestern mit.

Die vorläufigen Wirtschaftsdaten auf Länderebene für das Corona-Jahr wurden gestern vom Arbeitskreis «Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder» unter Vorsitz von Präsidentin Anke Rigbers veröffentlicht.

Die weitere Mitteilung des Statistischen Landesamtes im Wortlaut:

Nominal, das heißt in jeweiligen Preisen, belief sich das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt – als Maß für die hier zu Lande insgesamt erstellten Waren und Dienstleistungen – im Jahr 2020 auf knapp 501 Milliarden Euro. Die abschwächende Konjunkturdynamik hatte damit hier zu Lande einen stärker dämpfenden Effekt als im Bundesgebiet insgesamt. In Deutschland ging das preisbereinigte BIP für das Gesamtjahr 2020 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Industrie und Dienstleistungsbereiche stark betroffen von konjunktureller Schwächephase

Besonders stark betroffen von der konjunkturellen Schwächephase waren die heimische Industrie und die Dienstleistungsbereiche. Erweist sich vor allem die hiesige Industrie, auf die knapp ein Drittel der baden-württembergischen Wirtschaftsleistung entfällt, in wirtschaftlich «guten Zeiten» als zentraler Wachstumsmotor, der maßgeblich zu einer günstigeren Konjunkturentwicklung des Landes beiträgt. So blieb die Südwestindustrie jedoch im Jahr 2020 insgesamt ohne Wachstumsimpulse und verzeichnete einen Rückgang der preisbereinigten Bruttowertschöpfung gegenüber dem Vorjahr von 9,7 Prozent (Deutschland: −10,5 Prozent).

Ferner standen die Dienstleistungsbereiche ganz im Zeichen des anhaltenden coronabedingten Lockdowns, mit einem Minus der preisbereinigten Bruttowertschöpfung von 4,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch der Bereich «Handel, Verkehr, Gastgewerbe» verzeichnete ein Minus von 4,3 Prozent. Hingegen konnte der Bereich «Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» ein leichtes Plus der preisbereinigten Bruttowertschöpfung von 0,1 Prozent im Vergleich zu 2019 erwirtschaften. Weiterhin stabilisierend wirkte zudem in Baden-Württemberg das Baugewerbe mit einem Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung 2020 um 3,0 Prozent gegenüber 2019.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wirtschaftsleistung Baden-Württembergs im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 (−7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) ein wenig an Fahrt aufgenommen hat. Nichtsdestotrotz war das gesamte Jahr 2020 weiterhin stark von den Auswirkungen der anhaltenden Maßnahmen der Pandemiebekämpfung betroffen.


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