Einzelhandel in ernster Lage

Corona-Streit in der CDU – Altmaier für verkaufsoffene Sonntage – Strobl dagegen – „Für uns Christen ist der Sonntag ein besonderer Tag“

Corona-Streit in der CDU – Altmaier für verkaufsoffene Sonntage – Strobl dagegen – „Für uns Christen ist der Sonntag ein besonderer Tag“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Thomas Strobl, stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende und Innenminister von Baden-Württemberg sind sich uneinig. Fotos: Archiv

Bild Christian Frietsch Bericht von Christian Frietsch
27.11.2020, 00:00 Uhr



Stuttgart Die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nach mehr verkaufsoffenen Sonntagen hält der Vorsitzende der CDU Baden-Württemberg und Innenminister Thomas Strobl für falsch.

In seinem Statement argumentiert Thomas Strobl: «Für uns Christen ist der Sonntag ein besonderer Tag, ein Tag der Familie und ein Tag, an dem Ruhe einkehrt. Und das wird der Sonntag in Baden-Württemberg auch bleiben.» Doch schon seit langem sind verkaufsoffene Sonntage in Baden-Württemberg in vielen Städten, wie etwa in Baden-Baden, Rastatt und Bühl, zur Gewohnheit geworden. Die Argumente, die gegen zusätzliche verkaufsoffene Sonntage geäußert werden, scheinen aber plausibel. Die zusätzlichen Personalkosten würden beispielsweise durch die zu erwartenden Einnahmen möglicherweise nicht gedeckt.

Das Statement von Thomas Strobl im Wortlaut:

Die Corona-Pandemie ist eine riesige Herausforderung für uns alle, in allen Lebensbereichen. Besonders im Einzelhandel ist die Lage sehr, sehr ernst. Aber mit seinem Vorschlag von verkaufsoffenen Sonntagen liegt Herr Altmaier falsch. Das verschafft unserem Handel keine Luft, im Gegenteil: Das nimmt dem Handel auch noch die Reserve. Das Problem sind aktuell nicht die Öffnungszeiten. Das Problem sind die Kunden, die wegen der Pandemie freilich fehlen. Eine Öffnung am Sonntag würde dem Handel noch höhere Kosten, insbesondere höhere Personalkosten einbringen. Außerdem wäre es falsch, mit Corona als Vorwand, den Sonntag anzufassen. Das wurde in Berlin und anderswo schon in der Vergangenheit gemacht. Für uns Christen ist der Sonntag ein besonderer Tag, ein Tag der Familie und ein Tag, an dem Ruhe einkehrt. Und das wird der Sonntag in Baden-Württemberg auch bleiben. Die Öffnung am Sonntag wäre eine zusätzliche Belastung. Auch die Verkäuferin und der Verkäufer haben Familie, die hat am Sonntag frei - und für die Familie sollen die Verkäuferin und der Verkäufer am Sonntag auch Zeit haben und da sein können.


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