Baden-Baden, 12.10.2019, Bericht: Redaktion Auch in den Stadt- und Ortsteilen in Baden-Baden führen die Auswirkungen von Digitalisierung und Globalisierung zu einer Minderung von ortstypischen Einrichtungen. So geschehen etwa in Baden-Oos, wo die Postfiliale zum Jahresende schließen soll. Auch die Zeit der Tante-Emma-Lädchen ist längst vorbei und so sind viele Einwohner schon froh, wenn sie überhaupt eine Möglichkeit haben, in ihrem Stadtteil oder im Ortsteil einzukaufen.

In Haueneberstein soll nun der Edeka-Markt wieder für eine Nahversorgung sorgen. Am Donnerstag wurde hierfür der Grundstein gelegt. Die Fertigstellung und Übergabe des Baus ist im April 2020 geplant. Das Investitionsvolumen für die Einrichtung und den Ladenbau liege bei mehr als einer Millionen Euro.

Bei der Grundsteinlegung waren unter anderem Geschäftsführer der Bauherrin Martin Ernst, Oberbürgermeisterin Margret Mergen, und Wolfgang Seiler, Geschäftsbereichsleiter Expansion der Edeka Handelsgesellschaft Südwest mbH mit dabei. Insgesamt waren um die achtzig Gäste anwesend.

«Als vor Jahren das Shopping Cité mit einem fast 5.000 Quadratmeter großen Edeka-Markt eröffnete, war ich mir sicher, dass Edeka diesen Standort in Haueneberstein aufgeben würde,» erzählte Martin Ernst. Umso mehr sei er erstaunt gewesen, dass Edeka auf ihn zukam und anfragte, ob er als Eigentümer für Edeka nicht einen neuen zeitgemäßen Markt bauen würde. Die Nahversorgung auch für den Ortsteil Haueneberstein sicher zu stellen, sei Edeka wichtig gewesen. Dazu war der Abriss der Legende Achteck und eine neue Planung für das Bürogebäude notwendig.

In seiner Rede sprach Martin Ernst auch Daniela Reiss, Voreigentümerin der Immobilie, an. Ihr verstorbener Mann habe mit dem Achteck eine Legende geschaffen. «Bezüglich der Legende darf ich Ihnen sagen, dass selbst Soldaten in Kanada vom Abriss des Achtecks erfahren haben, den sie sehr bedauerten, weil sie dort in ihrer Jugend Unvergessliches erlebt haben,» sagte er.

Auch auf eine besondere Bedingung, die der Ortschaftsrat an den ersten Bürgermeister Uhlig gestellt hatte, ging Martin Ernst in seiner Rede ein. «Edeka Südwest wäre hier in Haueneberstein nicht vorstellbar ohne das Betreiber-Ehepaar Vera und Roland Fischer. Diese beiden sind hier so fest verwurzelt, dass der Ortschaftsrat den Baubürgermeister aufforderte, das Betreiberehepaar als Voraussetzung für die Baugenehmigung zu machen», so Martin Ernst. Mit dem neuen Markt wolle die Ehefrau Vera ihrem Mann zeigen, wie eine Frau einen Edeka-Markt führt. «Alle anwesenden Männer wissen ja, die Frauen können’s immer besser.»

Wolfgang Seiler betonte in seiner Rede, dass es von Beginn an sehr wichtig war, «einen neuen Lebensmittelmarkt zu planen, der sich von den einfachen Bauvarianten – wie sie zum Beispiel im Ooser Gewerbegebiet stehen – deutlich abhebt.» Es soll «kein Null-acht-Fünfzehn-Markt» entstehen, «sondern ein moderner Markt mit einer hochwertigen Klinkerfassade. OK, dass wir dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen mussten, ist nun mal in einer Partnerschaft so – der eine hilft dem anderen,» so Seiler.

Abgesehen vom Edeka-Markt und den Büroräumen werden auch eine Filiale des Fitnessstudios Adam & Eve, der vth-Verlag und die Firmen Reiflock Abwassertechnik GmbH und ATW-Ivensys in dem Neubau untergebracht. Vom gesamten Bauvorhaben seien lediglich noch eineinhalb Stockwerke beziehungsweise 1.500 Quadratmeter für den Mietmarkt offen. «Wer sich überlegt, sich für die Zukunft neu aufzustellen, sollte sich sehr bald melden, » animiert der geschäftstüchtige Martin Ernst potentielle Mieter.

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