Aus dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg

Exporte aus Baden-Württemberg abgebremst – 1. Halbjahr 2018: Rückgang Auto-Exporte von 12 Prozent

Stuttgart, 22.08.2018, Bericht: Statistisches Landesamt Im ersten Halbjahr 2018 exportierten Baden-Württembergs Unternehmen nach ersten vorläufigen Ergebnissen insgesamt Waren im Wert von 101 Milliarden Euro.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg entsprach dies einem Anstieg um 1,5 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Importe beliefen sich auf 88 Milliarden Euro und erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent. Bundesweit entwickelten sich die Handelsbeziehungen mit dem Ausland in der ersten Jahreshälfte spürbar dynamischer als in Baden-Württembeg.

Für den Zuwachs beim Exportwert war im ersten Halbjahr 2018 vor allem die Nachfrage nach pharmazeutischen Erzeugnissen und Maschinen ausschlaggebend, die gemeinsam mit der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen die drei exportstärksten Warengruppen im Südwesten darstellen. Die Ausfuhren pharmazeutischer Erzeugnisse «made in Baden-Württemberg» stiegen gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 16,0 Prozent, bei den Maschinen betrug der Zuwachs 4,9 Prozent. Der Ausfuhrwert von Kraftwagen und Kraftwagenteilen nahm dagegen im gleichen Zeitraum um 12,4 Prozent ab. Alleine diese drei wichtigsten Exportgütergruppen stellten einen Anteil von 54 Prozent am gesamten Export Baden-Württembergs.

In das europäische Ausland, dem wichtigsten Absatzmarkt baden-württembergischer Güter mit einem Anteil von 64,1 Prozent, wurden im ersten Halbjahr 2018 Waren im Wert von 64,8 Milliarden Euro geliefert, 0,2 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In die EU-Länder ging mit einem Wert von 52,8 Milliarden Euro gut die Hälfte aller aus dem Südwesten exportierten Waren, was einem Zuwachs um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Während die Exporte in die Länder der Eurozone um 2,9 Prozent auf fast 35 Milliarden Euro zunahmen, ging die Nachfrage aus den Ländern der Nicht-Eurozone um 3,1 Prozent zurück. Ausschlaggebend für die zunehmenden Exporte in die Eurozone waren die Niederlande mit einem Zuwachs um 14,5 Prozent, die nach den Vereinigten Staaten das zweitwichtigste Abnehmerland baden-württembergischer Güter sind. Für den Exportrückgang in die Länder der Nicht-Eurozone war der Nachfragerückgang des Vereinigten Königreichs um 14,2 Prozent maßgeblich, der vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile betraf. Die Exportgeschäfte Baden-Württembergs mit der Türkei, die unter einem starken Wertverlust der türkischen Lira und damit unter einer Verteuerung seiner Importgüter leidet, liefen dagegen in der ersten Jahreshälfte gut. Der Wert aller exportierten Waren in die Türkei nahm um 10,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Die Türkei nimmt im Ranking der baden-württembergischen Exportmärkte Rang 17 ein. Hauptexportgüter sind Kraftwagen und Kraftwagenteile und Maschinen mit Anteilen von 36,1 beziehungsweise 26,3 Prozent am Gesamtexport in die Türkei.

Die Ausfuhren nach Asien, dem zweitwichtigsten Exportmarkt Baden-Württembergs, erhöhten sich im 1. Halbjahr 2018 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um 4,8 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro, was vor allem auf die lebhafte Nachfrage aus China, +9,6  Prozent, und der Republik Korea, +12,8 Prozent, nach baden-württembergischen Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie Maschinen zurückzuführen war. Die Ausfuhren Baden-Württembergs in die islamische Republik Iran, gegen die nach dem Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem Atomabkommen US-Sanktionen verhängt wurden, gingen im 1. Halbjahr 2018 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert um 11,5 Prozent auf 144 Millionen zurück. Die wichtigsten Exportgüter sind Maschinen sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile mit Anteilen von 41,8 beziehungsweise 9,2 Prozent. Der Iran liegt allerdings im Ranking der Absatzmärkte für baden-württembergische Exporte auf Rang 53 und macht lediglich 0,1 Prozent aller Südwest-Exporte aus.

Die Exporte nach Amerika, hinter Europa und Asien der drittwichtigste Zielkontinent baden-württembergischer Waren, stiegen um 3,2 Prozent. Hierfür war vor allem die höhere Nachfrage des wichtigsten Exportlands Vereinigte Staaten, +2,0 Prozent, aber auch ein kräftiger Nachfrageschub aus Brasilien, +20,9 Prozent, ausschlaggebend. Die Kfz-Exporte in die Vereinigten Staaten waren weiter rückläufig, im Gegenzug stiegen jedoch die Ausfuhren an pharmazeutischen Produkten.


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