Tarifverhandlungen

Heute Warnstreik beim SWR – Auch einfache Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fordern mehr Geld

Heute Warnstreik beim SWR – Auch einfache Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fordern mehr Geld
Die Mitarbeiter des SWR sind heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Foto: Archiv

Baden-Baden, 20.10.2022, 11:10 Uhr, Bericht: Redaktion Nicht leicht hat es der öffentliche-rechtliche Rundfunk. Verschwendung von Beitragsgelder, immense Pensionsansprüche für leitende Mitarbeiter, Millionensummen für Produktionsfirmen von Anne Will, Sandra Maischberger und Co. und nun möchten die einfachen Mitarbeiter mehr Geld.

Zum dritten Mal ruft Ver.di heute die Beschäftigten des SWR zum Warnstreik auf, heißt es in einer Erklärung der Gewerkschaft. Grund sei die auch nach fünf Verhandlungsrunden unzureichenden Arbeitgeber-Angebote. «Die Beschäftigten sollen die höheren Preise für Energie, Treibstoff und Lebensmittel allein schultern, weil Politiker von den Rundfunkanstalten Sparprogramme verlangen», wird Siegfried Heim, Bereichsleiter Medien bei Ver.di Baden-Württemberg, in der Erklärung der Gewerkschaft zitiert.

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Anstatt dem letztjährigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkfinanzierung zu folgen, werde in die vom Grundgesetz geschützte Tarifautonomie eingegriffen und die Verhandlungen mit der Sparvorgabe belastet, dass die Personalkosten im SWR nur um 2,25 Prozent pro Jahr steigen dürften. &lauqo;Angesichts einer aktuellen Inflationsrate von zehn Prozent eine für die Arbeitnehmerseite nachteilige Erschwernis», erklärt der Ver.di-Sprecher.

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Ver.di fordert in den seit Sommer laufenden Verhandlungen eine Tariferhöhung von durchschnittlich 6,5 Prozent. Damit würde die Inflation in diesem Jahr inzwischen nicht mehr ganz ausgeglichen, heißt es seitens der Gewerkschaft. Die Arbeitgeberseite biete dagegen eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung in diesem Jahr und magere 2,8 Prozent im nächsten Jahr an.

 

«Ein Energiegeld kann ein Element eines Tarifabschlusses sein, aber eine solche Einmalzahlung ist kein dauerhafter Ausgleich für die Preissteigerungen», so Siegfried Heim weiter. Auch an anderen Standorten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland wird verhandelt.


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