Karlsruher Landrat sieht Bestätigung für bisherige Wohnraumpolitik

Licht und Schatten bei Wohnzufriedenheit – 98 Prozent zufrieden – 55 Prozent mit Problemen bei Wohnungssuche

Licht und Schatten bei Wohnzufriedenheit – 98 Prozent zufrieden – 55 Prozent mit Problemen bei Wohnungssuche
Vlnr: Gerd Hager, Johannes Zech, Christoph Schnaudigel, Edith Wiegelmann-Uhlig, Katrin Schütz, Frank Mentrup. Foto: Regionalverband

Karlsruhe, 26.07.2018, Bericht: Regionalverband Mittlerer Oberrhein 98 Prozent von rund 6.000 befragten Haushalten in der Region Mittlerer Oberrhein sind «sehr zufrieden» oder «zufrieden» mit der eigenen Wohnsituation.

Das ist die Bilanz einer im Sommer 2017 durchgeführten Umfrage, deren Ergebnisse gestern, 24.07. im Haus der Wirtschaft präsentiert wurden. «Wer hier wohnt, möchte bleiben. Entsprechend speist sich auch die Nachfrage nach neuem Wohnraum mehrheitlich aus der eigenen Gemeinde. Das spricht für die Attraktivität unserer Region», freut sich Verbandsvorsitzender Christoph Schnaudigel. Der Karlsruher Landrat sieht darin gleichzeitig eine Bestätigung für die bisherige Wohnraumpolitik im Rahmen der Regionalplanung. «Bei uns sind es laut der Studie über achtzig Prozent der umzugswilligen Haushalte, die sich explizit innerhalb von Karlsruhe nach einem neuen Wohnstandort umschauen», ergänzt Oberbürgermeister Frank Mentrup. Gleichzeitig verzeichne Karlsruhe regionsweit die größte Zahl der befragten Haushalte, 54,7 Prozent, die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche angegeben haben. «Die Anspannung des Wohnungsmarktes in und um das Oberzentrum wird dabei deutlich.» Bei der Beurteilung der Qualität des Wohnumfeldes − 98 Prozent der Befragten sind damit zufrieden bis sehr zufrieden − spielen die «kurzen Wege» zu verschiedenen Infrastruktureinrichtungen, wie Nahversorgung, ärztliche Dienstleistungen oder Gastronomie und Freizeiteinrichtungen, laut Umfrageergebnis eine wichtige Rolle. Auch ein guter Anschluss an den ÖPNV zählt zu den zentralen Standortkriterien. Speziell bei Familien punktet zudem die Nähe zu Betreuungs- und Bildungseinrichtungen. Das sind gleichzeitig die Kriterien, die bei einem Umzug die neue Adresse mitbestimmen. Im Regionsdurchschnitt wollen lediglich rund drei Prozent der Befragten in den kommenden Jahren umziehen. Dahinter steht zumeist der Wunsch nach Wohneigentum oder Änderungen der Haushaltsgröße. Die Umzugsbereitschaft ist im Oberzentrum und den großen Kreisstädten höher, in den anderen Gemeinden aufgrund der hohen Eigentümerquoten und einem höheren Altersdurchschnitt geringer. Hintergrund der Befragung ist die zunehmende Nachfrage nach Wohnraum in Verbindung mit einem angespannten Wohnungsmarkt, vor allem in Karlsruhe. Die Ergebnisse sollen als Entscheidungshilfe bei der Wohnraumentwicklung dienen und auf andere badenwürttembergische Regionen übertragbar sein. «Gute Wohnstandards und intakte Städte sind für unsere Lebensqualität von großer Bedeutung. Die Ergebnisse der Studie ‘Wer wohnt wie?’ zeigen, wie unterschiedlich die Anforderungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen an ihre Wohnung und ihr Wohnumfeld sind. Deshalb liefert uns diese landesweit beispielhafte Studie wertvolle Anhaltpunkte, um ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen«, betonte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. Das Wirtschaftsministerium hatte die Studie gefördert. Beteiligt waren außerdem die Stadt Karlsruhe, der Landkreis Karlsruhe, der Landkreis Rastatt, sowie die Stadt Baden-Baden. Die Fragen an die rund 6.000 repräsentativ ausgewählten Haushalte thematisierten die derzeitigen Wohnverhältnisse, also zum Beispiel Wohnform, Wohnungsausstattung und Modernisierungsstand. Ein weiterer Aspekt der Befragung war die wohnbegleitende Infrastrukturausstattung, Geschäfte zur Nahversorgung, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen usw.. Ob, wo und bei welchen Bevölkerungsgruppen in den kommenden zwei Jahren Umzugsabsichten bestehen, wollten die Interviewer ebenfalls wissen. Nicht zuletzt war die Einschätzung hinsichtlich der Eignung der Wohnung für die ältere Generation gefragt.

Die Ergebnisse der Studie sind beim Regionalverband Mittlerer Oberrhein sowie beim Amt für Stadtentwicklung der Stadt Karlsruhe als Broschüre erhältlich. Online gibt es die Studie unter www.region-karlsruhe.de.


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