PFC-Affäre
Neues PFC-Projekt zur „Verbrauchersicherheit“ von Regierungspräsidium - „Weitere Kenntnisse über das Verhalten von kurzkettigen PFC in Pflanzen“
Baden-Baden/Karlsruhe, 18.01.2018, Bericht: Regierungspräsidium Das vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz finanzierte Projekt «Umgang mit PFC-belasteten Flächen − Lösungen für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten und zur vorbeugenden Verbrauchersicherheit» wird fortgesetzt.
Die erforderlichen Projektmittel wurden dem Regierungspräsidium Karlsruhe vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zur Verfügung gestellt.
Das PFC-Vorerntemonitoring als wichtigstes Instrument für die Lebensmittelsicherheit und damit für den vorsorgenden Verbraucherschutz nimmt weiterhin eine zentrale Stellung ein und soll weiterentwickelt werden. Daneben werden die Gefäß- und Feldversuche des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg fortgeführt, um weitere Kenntnisse über das Verhalten von kurzkettigen PFC in Pflanzen und damit auch Lösungen für eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Produktion in den betroffenen Regionen zu erhalten. Neben den üblichen Kulturen werden dabei auch Alternativen, wie zum Beispiel Miscanthus oder Durchwachsene Silphie, einbezogen.
Allerdings hat sich gezeigt, dass nur bei entsprechender Kenntnis der Belastungssituation der Böden die Probenahme für das Vorerntemonitoring ausreichend sicher gesteuert, und der Umgang mit belasteten Aufwüchsen geregelt werden kann. So sind aktuell in zwei Fällen Erzeugnisse mit PFC-Gehalten über den baden-württembergischen Beurteilungswerten in die Vermarktung gekommen, da die PFC-Belastungen der Erzeugungsflächen bisher nicht, beziehungsweise nicht detailliert genug bekannt waren. Im Falle einer insgesamt unauffälligen Fläche wurden erst durch eine zusätzliche Rasterbeprobung punktuell hohe Belastungen festgestellt, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Überschreitung bei einer Charge Blumenkohl geführt haben. Die weitere Vermarktung wurde sofort eingestellt.
Bei einer Charge Buschbohnen wurde erst über eine Beprobung durch die amtliche Lebensmittelüberwachung die Überschreitung der Beurteilungswerte festgestellt. Die Ursachenermittlung hierzu dauert noch an.
Beide Fälle zeigen, dass auch ein gut funktionierendes System verbessert werden kann, indem die Datengrundlage weiter verfeinert wird und kritische Kulturen vermieden werden. Darüber hinaus wird mit der Fortführung des Projektes weiterhin verstärkt das Bewusstsein der Betriebe über die Risiken geschärft, um gegebenenfalls weitere Gefährdungspotentiale aus der früheren Bewirtschaftung zu erkennen.
Neben der Einbeziehung der betroffenen Betriebe ist die Gewinnung weiterer Erkenntnisse über Belastungsflächen ein wichtiges Kriterium. Die Betriebe sollen künftig noch intensiver begleitet und beraten werden, damit neue Erkenntnisse umgehend in die Anbauplanung einfließen können. Ziel ist es, nach konkreten Möglichkeiten und Hilfestellungen für die einzelbetriebliche Umsetzung der Anbauempfehlungen zu suchen, um daraus auf die Betriebe angepasste Konzepte zu entwickeln.
Weitere Informationen und eine Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse 2017 auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter rp.baden-wuerttemberg.de
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