Gastkommentar

Phänomen Kryptowährung Bitcoin – Wie funktioniert das eigentlich?

Phänomen Kryptowährung Bitcoin – Wie funktioniert das eigentlich?
Bitcoin wird nicht nur als digitale Währung wahrgenommen, sondern auch als Spekulationsobjekt.

Baden-Baden, 16.03.2020, Bericht: Redaktion In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de Beiträge von Gastkommentatoren. Zum engeren Kreis gehören der Baden-Badener Bestsellerautor Franz Alt, der Künstler und Aktivist Gerd Weismann und Thomas Bippes, der sich insbesondere den Themen der Digitalisierung, IT und Künstlichen Intelligenz zuwendet.

Martin Schwarz ist MSc. in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt auf asymmetrische Kryptographie und M2M-Kommunikation.

Kommentar: Martin Schwarz Damit man das Phänomen der Kryptowährung Bitcoin besser verstehen kann, ist es ratsam, sich einmal näher mit dem Begriff zu befassen. Bitcoin setzt sich aus den beiden Begriffen «Bit» – das ist eine digitale Speichereinheit – sowie &lauqo;Coin» (die englische Bezeichnung für Münze) zusammen. Das bedeutet, der Bitcoin ist eine «digitale Münze» – also virtuelles Geld.

Der wohl grundlegendste Unterschied zwischen der digitalen Währung und dem klassischen Geld? Kryptowährungen funktionieren ohne im Hintergrund agierende Banken oder Staaten. Während sich etwa hinter dem Euro die Europäische Zentralbank oder auch die deutsche Bundesbank befinden, die mit ihren Entscheidungen sehr wohl einen Einfluss auf den Währungswert haben, gibt es das beim Bitcoin gar nicht.

Aber der Bitcoin wird nicht nur als digitale Währung wahrgenommen, sondern auch als Spekulationsobjekt. Wer nämlich zum richtigen Zeitpunkt kauft beziehungsweise wieder verkauft oder über eine Plattform wie Bitcoin Code investiert, der kann ausgesprochen attraktive Gewinne verbuchen. Jedoch darf man auf keinen Fall die Volatilität unterschätzen: Kursbeben gehören einfach zur Tagesordnung – hohe Gewinne sind zwar möglich, hohe Verluste aber ebenfalls.

Von 30 auf fast 200 Millionen US Dollar

Was zunächst eine Art Spielerei für Computerexperten war, hat sich zu einer nicht vorhersehbaren Erfolgsgeschichte entwickelt. Die nachfolgende Anekdote soll zudem verdeutlich, wie rasant der Aufstieg der Kryptowährung Bitcoin tatsächlich war:

Laszlo Hanyecz, ein Programmierer, der im Jahr 2010 in Florida gelebt hat, bot demjenigen in einem Internetforum 10.000 Coins der Kryptowährung Bitcoin an, der ihm eine Pizza bestellen würde. Auf den Deal ging ein Brite ein, der für Hanyecz zwei Pizzen bestellte und somit 10.000 Coins verdient hat. Das waren zum damaligen Zeitpunkt 30 US Dollar.

Ende 2017, als der Bitcoin an der 20.000 US Dollar-Grenze kratzte, hätten die 10.000 Coins einen Wert von etwas weniger als 200 Millionen US Dollar gehabt. Bei dem aktuellen Bitcoin-Kurs (Anfang März 2020) würde der Wert im Bereich der 80 Millionen US Dollar liegen.

Bitcoins werden «geschürft»

Aufgrund der Tatsache, dass der Bitcoin nicht gedruckt wird, muss dieser eben irgendwie anders «geschaffen» werden. Es wird geschürft. Dieser Prozess nennt sich Mining. Schwingt man die «virtuelle Hacke» um Coins zu finden, so muss man kryptographische Aufgaben lösen. Wurde die Aufgabe gelöst, bekommt man eine Belohnung – das System spuckt Bitcoins aus. Zu Beginn waren derartige Aufgaben noch sehr leicht und konnten problemlos gelöst werden. Heute benötigt man schon einen recht starken Rechner - mit klassischen privaten Geräten ist es kaum noch möglich, erfolgreich Coins zu schürfen.

Die Alternative zum Mining stellen Kryptobörsen wie auch Kryptomarktplätze dar. Hier kann man seinen Euro gegen Bitcoin und Co. tauschen. Aufgrund der Tatsache, dass es hier unterschiedliche Plattformen gibt, ist es ratsam, einen Blick auf die im Internet zu findenden Test- wie Erfahrungsberichte zu werfen. Nur so bekommt man einen Überblick, welche Plattformen besonders empfehlenswert sind und bei welchem Anbieter man besser vorsichtig sein sollte. Denn natürlich hat das Interesse an Kryptowährungen dazu geführt, dass sich auch «schwarze Schafe» mit dem Thema befasst haben, wie man schnell Geld verdienen kann.

Was ist unter der Blockchain-Technologie zu verstehen?

Geht es um den Bitcoin, so stößt man unweigerlich auf den Begriff der Blockchain. Dabei handelt es sich um eine aus Blöcken zusammengesetzte Kette. Die Blockchain fungiert sozusagen als Journal oder Kassenbuch der Kryptowährung. Jede einzelne Transaktion wird also in dieser öffentlich einsehbaren Datenbank gespeichert. Hier finden sich Informationen darüber, wer wann wie viel Coins besessen hat oder auch, wohin diese oder jene Summe transferiert wurde – jedoch sind diese Daten verschlüsselt.

Aufgrund der Tatsache, dass es Tag für Tag unzählige Transaktionen gibt, müssen die Informationen in einzelnen Blöcken zusammengefasst werden, da die Datenbank sonst schnell an ihre Grenzen stoßen würde. Ist der Block dann voll, wird dieser versiegelt, sodass es nicht möglich ist, eine nachträgliche Veränderung herbeizuführen. Das heißt, die Blockchain ist auch absolut manipulationssicher. Eine weitere Besonderheit, die für die Manipulationssicherheit spricht: Die Blockchain wird nicht auf einem Computer gespeichert – sie liegt auf allen im Bitcoin-Netzwerk befindlichen Rechnern.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.