Aus dem Statistischen Landesamt
Rückgang der Selbstständigen in Baden-Baden - Bei Anstieg der Erwerbstätigen deutlich unter Landesdurchschnitt
Baden-Baden/Stuttgart, 16.05.2018, Bericht: Statistisches Landesamt Bei den aktuellen Daten des Landesamtes für Statistik bleibt die Stadt Baden-Baden bei zwei Kriterien deutlich unter den Durchschnittswerten des Landes.
Besonders ausgeprägt war der Rückgang an Selbstständigen in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau −3,7 Prozent, Stuttgart und Ulm jeweils −2,7 Prozent sowie Baden-Baden −2,6 Prozent. Auch bei dem Zuwachs an Erwerbstätigen liegt Baden-Baden im hinteren Feld in Baden-Württemberg. Während im Landesschnitt die Zahl der Erwerbstätigen um 1, 4 Prozent zunahm, erreichte der Stadtkreis Baden-Baden mit einem Plus von 0,7 Prozent nur die Hälfte des Wertes.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist in Baden-Württemberg im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 6,17 Millionen gestiegen. Dabei konnte mit Ausnahme des Landkreises Göppingen −0,1 Prozent in allen Stadt- und Landkreisen eine Zunahme der Zahl der Arbeitsplätze festgestellt werden. Wie das Statisti¬sche Landesamt nach neuesten Kreisberechnungen des Arbeits¬kreises «Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder» mitteilt, stieg die Zahl der Erwerbstätigen in den Landkreisen Biberach, +3,2 Prozent, Tübingen, +2,6 Prozent sowie Heilbronn und Böblingen, jeweils +2,5 Prozent am stärksten. Von den 12 Regionen Baden-Württembergs wiesen 5 Regionen einen Erwerbstätigenzuwachs über dem Landesdurchschnitt auf. Am stärksten fiel das Plus in der Region Donau-Iller, +2,0 Prozent aus, am schwächsten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, +0,8 Prozent.
Unter den Erwerbstätigen stellen die Arbeitnehmer ohne marginal Beschäftigte die mit Abstand größte Gruppe. Mit einer Zunahme gegenüber 2015 um 98 100 oder 2,1 Prozent auf 4,81 Millionen Personen im Jahr 2016 hatten nur die Arbeitnehmer ohne marginal Beschäftigte einen positiven Effekt auf den Erwerbstätigenzuwachs. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich ihrer mithelfenden Familienmitglieder1 sank um 4 700 −3,7 Prozent und die Zahl der marginal Beschäftigten zum Beispiel Minijobber, sogar um 8 400 −3,7 Prozent.
In allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs nahm im Jahr 2016 die Zahl der Arbeitnehmer ohne marginal Beschäftigte gegenüber 2015 zu. Am größten war der Anstieg in den Landkreisen Biberach, +3,8 Prozent und Tübingen, +3,6 Prozent. Die diesen Landkreisen übergeordneten Regionen, Donau-Iller bzw. Neckar-Alb, wiesen zudem mit 2,7 bzw. 2,6 Prozent auch die höchsten Wachstumsraten unter den 12 Regionen aus. Selbst in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die die schwächste Entwicklung aufwies, lag das Plus immerhin noch bei 1,4 Prozent.
Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Trend der rückläufigen Anzahl Selbständiger hält weiter an. Dies dürfte unter anderem auf die verbesserte Beschäftigungssituation und die damit einhergehende Präferenz für feste Arbeitsplätze in Anstellung gegenüber einer risikobehafteten Existenzgründung zurückzuführen sein. In allen Stadtkreisen Baden-Württembergs verringerte sich die Anzahl der Selbstständigen, im Schnitt um −2,3 Prozent im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr. Besonders ausgeprägt war der Rückgang in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau −3,7 Prozent, Stuttgart und Ulm −2,7 Prozent sowie Baden-Baden −2,6 Prozent. In den Landkreisen belief sich der Rückgang dagegen im Durchschnitt auf nur 0,4 Prozent. In 10 Landkreisen nahm die Zahl der Selbstständigen sogar zu. Am stärksten fiel der Anstieg in den Landkreisen Biberach +2,5 Prozent und Ravensburg +2,1 Prozent aus. Die Regionen Bodensee-Oberschwaben und Donau-Iller waren zudem die einzigen der 12 Regionen Baden-Württembergs in denen ein Plus zu verzeichnen war +1,2 beziehungsweise +0,3 Prozent
Die Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar 2015 dürfte sich wohl auch im Jahr 2016 auf die Entwicklung der Anzahl marginal Beschäftigter ausgewirkt haben. In 36 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise wurde im Jahr 2016 ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Die marginale Beschäftigung nahm in 7 Kreisen zu, am stärksten im Landkreis Karlsruhe +1,5 Prozent, im Landkreis Biberach blieb sie unverändert. Mannheim war dabei der einzige Stadtkreis mit einem Zuwachs +0,9 Prozent. Wie stark die Kreise vom Rückgang betroffen waren, hängt stark vom Umfang der marginalen Beschäftigung und deren Branchenstruktur ab. So war der Rückgang der marginalen Beschäftigung im Main-Tauber-Kreis −3,2 Prozent sowie dem Stadtkreis Karlsruhe −3,1 Prozent besonders hoch. Die Regionen Ostwürttemberg und Heilbronn-Franken wiesen mit einem Minus von 2,0 beziehungsweise 1,9 Prozent deutlich stärkere Rückgänge auf als in Baden-Württemberg insgesamt.
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