1,92 Milliarden Euro Grunderwerbsteuer in Baden-Württemberg

Steuern sprudeln von allen Seiten – Aber deutliches Minus für Baden-Baden bei Grundsteuer – 742 Millionen Euro für Städte und Landkreise

Steuern sprudeln von allen Seiten – Aber deutliches Minus für Baden-Baden bei Grundsteuer – 742 Millionen Euro für Städte und Landkreise
Das Land Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr 9,7 Prozent mehr Grunderwerbsteuer eingenommen. Foto: goodnews4-Archiv

Stuttgart/Baden-Baden, 29.03.2019, Bericht: Redaktion Das Land Baden-Württemberg hat 2018 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 9,7 Prozent mehr Grunderwerbsteuer eingenommen. Das Aufkommen insgesamt erhöhte sich somit auf rund 1,92 Milliarden Euro gegenüber 1,75 Milliarden Euro im Vorjahre.

Nicht alle Städte und Landkreise konnten zulegen, Baden-Baden etwa musste ein deutliches Minus von 37,5 Prozent hinnehmen, was mutmaßlich an einem Großprojekt im Vergleichsvorjahr lag, das einen großen Grundsteueranteil in die Stadtkasse gespült hatte, denn für das Jahr 2017 hatte das Statistische Landesamt allerdings ein Plus von 47,7 Prozent im Vergleich zu 2016 errechnet.

Bei der Grunderwerbsteuer handelt es sich um eine Verkehrssteuer, die fällig wird, wenn die rechtliche − Kauf − oder wirtschaftliche − Verwertungsmöglichkeit − Verfügungsmacht an einem Grundstück erworben wird. Die Steuer beträgt 5,0 Prozent des Grundstückwerts gemessen am Kaufpreis. Die dem Land zustehende Steuer wird im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs nach dem Finanzausgleichsgesetz den Stadt- und Landkreisen nach dem Aufkommen in ihrem Gebiet zu 38,85 Prozent überlassen. Die Stadt- und Landkreise erhielten 2018 anteilig rund 742 Millionen Euro. Das ist ein Plus zum Vorjahr von fast 10 Prozent. Die Entwicklung der insgesamt den Stadt- und Landkreisen überlassenen Grunderwerbsteuer weicht von der Veränderung des dem Land zustehenden Gesamtaufkommens etwas ab, da die Buchung bei den Stadt- und Landkreisen teilweise zeitversetzt erfolgt, erklärt das Statistische Landesamt.

Die Veränderungsraten in den Regierungsbezirken fallen unterschiedlich aus. Der Regierungsbezirk Stuttgart verzeichnet im Vergleich zu 2017 eine deutliche Steigerung von 20,3 Prozent, der Regierungsbezirk Karlsruhe bleibt quasi unverändert mit einem Minus von 0,1 Prozent und Freiburg weist einen Zuwachs von 9,0 Prozent aus. Im Regierungsbezirk Tübingen ist im Vergleich zu 2017 ein leichtes Plus von 0,6 Prozent zu erkennen.

Die 35 Landkreise verbuchten 2018 rund 539 Millionen Euro, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von gut 10 Prozent entspricht. Die 9 Stadtkreise verzeichnen ebenfalls ein Plus von annähernd 10 Prozent gegenüber 2017 auf rund 203 Millionen Euro.

Die Entwicklung der Einnahmen einzelner Stadt- und Landkreise an der Grunderwerbsteuer 2018 zum Vorjahr verläuft recht unterschiedlich. Die Veränderungsraten reichen bei den Landkreisen von einem Minus von 12,9 Prozent, Landkreis Ravensburg, bis zu einer Steigerung von 48,4 Prozent, Kreis Schwäbisch Hall, und 42,9 Prozent, Neckar-Odenwald-Kreis. Bei den Stadtkreisen weist die Landeshauptstadt Stuttgart das stärkste Plus mit 47,6 Prozent aus, der Stadtkreis Heidelberg hat mit einem Minus von 40,8 Prozent das größte Minus zu verzeichnen, direkt dahinter der Stadtkreis Baden-Baden mit einem Minus von 37,5 Prozent. Im Jahr 2017 hatte Baden-Baden mit einem Plus von 47,7 Prozent allerdings noch den größten Zuwachs im Vergleich zu 2016.


Bild Statistisches Landesamt


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