Bauausschusssitzung
Frustrierter FBB-Stadtrat Martin Ernst zum Schicksal Schweizerhaus - „Man braucht nur den richtigen Architekten, dann geht alles“

Baden-Baden, 11.12.2015, Bericht: Redaktion Mit einiger Spannung wurde die Sitzung des Bauzuschusses im Rathaus Baden-Baden gestern Abend erwartet.
Doch wer mit einer Wende in Sachen Schweizerhaus rechnete, wurde enttäuscht. Zum Tagesordnungspunkt «Bauvorhaben Kaiser-Wilhelm-Straße 7» machte der Erste Bürgermeister Werner Hirth, CDU, gleich klar, dass es sich bei dem Tagesordnungspunkt um den Status einer Information handele. CDU-Stadtrat Klaus Bloedt-Werner war auf die nötige Argumentenlage ebenfalls gut vorbereitet und er sprang seinem Parteifreund zur Seite. «Baurecht wird im Rathaus entschieden», so sein Tenor. Ein Vertagungsantrag von Stadtrat Hans Schindler ging damit ins Leere. So war es das berühmte «par ordre du mufti», was den ganzen Fall des Schweizerhauses nun schon über Jahre begleitet.
FBB-Stadtrat Martin Ernst wies auf die personellen Zusammenhänge hin, die diesen Fall auch seit vielen Jahren begleiten. «Man braucht nur den richtigen Architekten, dann geht alles», und spielt damit auf den Architekten und Bauunternehmer Christian Mussler an, der jahrelang als CDU-Stadtrat, Mitglied des Bauausschusses und Gremiumsmitglied der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft GSE tätig war. Auch im Fall Schweizerhaus ist Christian Mussler als Planer involviert.
Eine Reihe von Ungereimtheiten sieht der Verein Stadtbild in Zusammenhang mit dem Schweizerhaus. Dazu gehören dubiose Messfehler, die wohl auch zu der nun vollzogenen Auslegung des Baurechts durch das Rathaus führte. goodnews4.de berichtete. Auch die Rolle der für den Denkmalschutz zuständigen Behörden gehört auf den Prüfstand, denn das Schweizerhaus galt als denkmalgeschützt. Wer an diesem Status rührte, ist auch unklar.
In einem Schreiben an goodnews4.de stellte der Architekt Christian Mussler in Abrede, dass er auch als Bauunternehmer tätig sei. Nach den letzten Informationen ist Christian Mussler an der IDEAL Wohnbau beteiligt und wird überdies von der Architektenkammer als baugewerblicher Architekt geführt.
Mit dem Abriss des Schweizerhauses muss man nun rechnen. Doch das durch das «Baurecht» zum Filetstück aufgewertete Grundstück ist offenbar schon längst zum Spekulationsobjekt geworden und angeblich für zwei Millionen Euro auf dem Markt.
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