Kommentar von Christian Frietsch

Blick über Baden-Baden hinaus auf den UN-Bericht zur Weltbevölkerung – Prognose räumt auf mit Klischee des exponentiellen Wachstums der Menschheit

Blick über Baden-Baden hinaus auf den UN-Bericht zur Weltbevölkerung – Prognose räumt auf mit Klischee des exponentiellen Wachstums der Menschheit

Baden-Baden, 24.06.2019, Kommentar: Christian Frietsch In Baden-Baden steht die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2035 praktisch still, nur ein Zuwachs von 0,2 Prozent ist zu erwarten, prognostiziert das Statistische Landesamt. goodnews4.de berichtete. Keine gute Prognose für die ohnehin «älteste» Stadt Baden-Württembergs.

Einen Blick über den Tellerrand der wenig vorausschauenden Kommunalpolitik hinaus erlauben die aktuellen Berechnungen der UN zur Entwicklung der Weltbevölkerung. Die Zahlen räumen auf mit der zum Klischee gewordenen Erwartung, dass die Erdbevölkerung sich in einer rasenden exponentiellen Entwicklung fortsetzen würde und die Gattung Mensch allein schon aus diesem Grunde vor ihre Apokalypse stehen würde. Tatsächlich soll nach dem UN-Bericht population.un.org die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 um zwei Milliarden auf 9,7 Milliarden zunehmen, in den dann folgenden 50 Jahren bis 2100, soll die Menschheit dann nur noch um 1,2 Milliarden Menschen zunehmen.

Wesentlicher Grund der Zunahme der Bevölkerung seien nicht wie allgemein angenommen die starken Geburtenraten in den sogenannten Entwicklungsländern, sondern die starke Zunahme der Lebenserwartung. Die Geburtenraten gehen in einem großen Teil der Länder, auch in China, zurück. Einige Länder ragen bei der Bevölkerungszunahme allerdings in den nächsten Jahrzehnten deutlich heraus. Bis 2050 soll die Bevölkerung von Indien um 270 Millionen, Nigeria um 200 Millionen, Pakistan um 120 Millionen und die Republik Kongo um 110 Millionen Menschen wachsen. Das bevölkerungsstärkste Land China taucht unter den großen Wachstumsländern gar nicht mehr auf. Als Fazit wird Afrika seine Bevölkerung extrem vergrößern und von derzeit 1,3 auf 2,5 Milliarden fast verdoppeln, mehr als die Hälfte der Zunahme der Weltbevölkerung also bis 2050. Ein deutlicher Hinweis, dass sich der Blick nach Afrika richten muss ,was Bildung, Wohlstand und insgesamt Gerechtigkeit anbelangt.


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