Bericht von Nadja Milke
09.09.2020, 15:50 Uhr

Baden-Baden/Rastatt/Offenburg Erneut wird durch eine gemeinsame Erklärung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden und des Polizeipräsidiums Offenburg ein Missbrauchsverdacht von offenbar größerem Ausmaß im Einzugsbereich der Staatsanwaltschaft Baden-Baden bekannt. Heute haben nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Beamte des Kriminalkommissariats Rastatt einen 50-jährigen deutschen Staatsangehörigen festgenommen, «gegen den das Amtsgericht Baden-Baden auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Vortag einen Haftbefehl erlassen hatte».

Es bestehe der dringende Verdacht, «dass der bislang nicht vorbestrafte Beschuldigte im Zeitraum seiner Beschäftigung als Erzieher in einem Kindergarten im Raum Rastatt zwischen Januar 2017 und Juli 2020 mehrere Kinder - Jungen wie Mädchen - sexuell missbraucht» habe.

«Eines der Kinder hatte sich Anfang 2020 seiner Mutter anvertraut, die Ende Juli die Leitung des Kindergartens informierte», heißt es seitens der Behörden. Der Träger der Einrichtung habe den Beschuldigten sofort von seiner Tätigkeit freigestellt und Anfang August 2020 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Baden-Baden gestellt, die das Kriminalkommissariat Rastatt mit den weiteren Ermittlungen beauftragt habe. Nach Vernehmung zahlreicher Personen und Befragung etlicher Kinder hätte sich der Anfangsverdacht eines strafbaren Verhaltens verdichtet, «so dass die Staatsanwaltschaft Anfang September den dringenden Tatverdacht bejahen konnte» und einen Haftantrag gestellt habe, dem das Amtsgericht Baden-Baden entsprochen habe.

Beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen gingen die Ermittlungsbehörden davon aus, «dass der Beschuldigte mindestens 10 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren - teils in schwerer Weise - sexuell missbraucht habe».

Der Beschuldigte habe beim Haftrichter die Vorwürfe bestritten. Nach Eröffnung des Haftbefehls sei der Haftbefehl in Vollzug gesetzt und der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden. Die Ermittlungen dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft und der Polizei an.

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