Wieder Kritik am Verkehrsleitsystem

Grüner Stadtrat Gireaud zu Verkehrsleitsystem – „Schildbürgerstreich ist unfassbar“ – Bea Böhlen: „Haben Stadtverwaltung oder beratenden Ingenieure begriffen, worum es beim Klimaschutz geht?“

Grüner Stadtrat Gireaud zu Verkehrsleitsystem – „Schildbürgerstreich ist unfassbar“ – Bea Böhlen: „Haben Stadtverwaltung oder beratenden Ingenieure begriffen, worum es beim Klimaschutz geht?“
Die Grünen kritisieren die Verkehrsführung des neuen Leitsystems. Foto: Grüne

Baden-Baden, 22.08.2019, Bericht: Redaktion Es war neben den Grünen auch der SPD-Stadtrat Werner Schmoll, der jahrelang nicht müde wurde, auf die seiner Erkenntnis nach fehlinvestierten über zwei Millionen Euro für das neue Verkehrsleitsystem hinzuweisen.

Längst hatte die aktuelle Technologie der mobilen Verkehrssteuerung den Stand der Planungen überholt und die Kriterien einer den Klimaschutz zu berücksichtigenden Planung war ebenso wenig ausreichend diskutiert und bedacht. Dennoch wurde die antiquierte Anlage gebaut und die ehemals von einer prächtigen Allee gesäumte Fürstenbergallee ist nun noch mehr gezeichnet durch das Outfit von Autobahnzubringer und Stahlträger für das neue Leitsystem. Mit dem Ergebnis gehen nun die Baden-Badener Grünen ins Gericht. In einem Erfahrungsbericht schildert Neu-Stadtrat Fabrice Gireaud seinen Eindruck. Der CO2-Fußabdruck dieses «Schildbürgerstreiches» sei so unfassbar, dass Fraktionschefin Bea Böhlen fragt: «Haben die Stadtverwaltung oder die beratenden Ingenieure überhaupt begriffen, worum es beim Klimaschutz geht?».

Die Erklärung der Baden-Badener Grünen im Wortlaut:

Mal wieder in den Sand gesetzt - Verkehrsleitsystem ad absurdum geführt

Das jahrelang vorbereitete Verkehrsleitsystem präsentiert sich voller Tücken und Häme ist wieder angesagt. Das Verkehrsleitsystem, so wurde uns gesagt, soll die Besucherströme intelligent leiten. «Fährt man von der Autobahn kommend auf die Stadt zu, so werden zwei Angebote gemacht: Park-and-Ride oder zahlreiche Parkplätze in der Stadt. Doch wer bedient sich schon des Park-and-Ride, wenn die Verlockungen der zahlreichen freien Parkplätze in der Innenstadt gemeinsam angepriesen werden?», so Fabrice Gireaud. Begibt sich nun der Besucher dieser Stadt in Richtung Innenstadt, und fährt fälschlicherweise durch den Tunnel und erblickt am neu gestalteten Bertholdplatz wieder das Licht der Welt, so kommen ihm, wie im anliegenden Bild dargestellt, folgende Wegweiser in den Blick. Ab dem Bertholdplatz werden die Besucher der Wagener-Galerie und der Thermen über den neu angelegten Kreisel in Richtung Fremersbergstraße geleitet, damit sie, am Golfplatz und am Waldsee vorbei, über den Verfassungsplatz und den Schlossberg Richtung Thermen gelangen können.

«Der CO²-Fußabdruck dieses Schildbürgerstreiches ist so unfassbar, dass man sich wirklich fragt: Haben die Stadtverwaltung oder die beratenden Ingenieure überhaupt begriffen, worum es beim Klimaschutz geht?», fragt Bea Böhlen. Wenn man die Innenstadt entlasten möchte, dann leitet man den Verkehr wieder zurück in den Tunnel. Das Casino wurde im Übrigen als besucherträchtiges Aushängeschild Baden-Badens völlig vergessen. Die Wagener-Galerie, die werbewirksam für die Einkaufsstadt Baden-Baden auftritt, wurde nicht ausreichend berücksichtigt. Gespannt warten wir auf die Echtzeitanzeigen für die Busse. Und wer weiß, welche Tücken sich hier zeigen werden.

«Deshalb muss die Stadtverwaltung nachsitzen und ihre Hausaufgaben gewissenhaft erledigen. Ansonsten sind über zwei Millionen Euro in den Sand gesetzt worden», so Gireaud und Böhlen abschließend.


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