Bericht von Nadja Milke
23.09.2020, 12:05 Uhr

Baden-Baden In einem erschütternden Bericht wirft die Staatsanwaltschaft einem Leiter einer Pfadfindergruppe die Vergewaltigung eines kleinen Mädchens vor. Der Fall, der schon über 30 Jahre zurückliegen soll, wird ab kommenden Mittwoch am Landgericht Baden-Baden verhandelt. Der Vorwurf lautet die Gruppenvergewaltigung eines Kindes.

Nach Auskunft von Staatsanwalt Michael Klose gegenüber goodnews4.de wurde der Fall erst 2018 bekannt, «nachdem das Opfer sich nach vielen Jahren therapeutischer Aufarbeitung» dazu in der Lage fühlte.

Die Mitteilung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden im Wortlaut:

Mit ihrer Anklageschrift vom 09.04.2020 wirft die Staatsanwaltschaft Baden-Baden einem jetzt 64jährigen deutschen Staatsangehörigen vor, zu einem nicht näher feststellbaren Zeitpunkt zwischen 1983 und 1987 als erwachsender Leiter einer Pfadfindergruppe in Baden-Baden mehrere kindliche bzw. jugendliche Pfadfinder genötigt zu haben, ein damals 7-11jähriges Mädchen, das ebenfalls Mitglied der Pfadfindergruppe war, nackt auszuziehen, auf einem streckbankähnlichen Tisch anzubinden und dann zu vergewaltigen. Die Beteiligten habe er anschließend durch «Pfadfinderschwur» genötigt, niemanden von dem Geschehen zu berichten. Im Rahmen der Ermittlungen waren zahlreiche weitere massive, als Pfadfinderübungen getarnte Missbrauchstaten an etlichen Kindern und Jugendlichen zu Tage getreten, die wegen Verjährung aber nicht mehr zur Anklagte gebracht werden konnten.

Die 2. Große Strafkammer hat zu der am 30.09.2020 um 09:00 Uhr im Sitzungssaal 118 beginnenden und am 05., 06. und 15.10.2020 fortzusetzenden Hauptverhandlung 24 Zeugen geladen.

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