Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Zum Schreiben von Frau Dr. Hannewald“ – „Aspekt der persönlichen Beziehungen und Freundschaften“

Baden-Baden, 09.04.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Hans Mohrmann Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leserin Yvonne Hannewald Leserbrief «Meine Meinung» − Antwort auf Herrn Mohrmann − «Das Problem ist nicht die Oberbürgermeisterin alleine, sondern ein sehr indiskutabler Gemeinderat».

Zum Leserbrief von Frau Dr. Hannewald, in welchem Sie meine Meinung über die fragwürdigen «Leistungen» der OB teilt, gleichzeitig aber auch die indiskutablen Leistungen des Gemeinderats bemängelt, möchte ich noch auf einen weiteren Aspekt hinweisen und zwar den der persönlichen Beziehungen und Freundschaften.

Offensichtlich gibt es persönliche Präferenzen, welche so manche Entscheidung beeinflussen. Liegt es an der persönlichen Beziehung zu einem alteingesessenen Bauunternehmen, dass man ohne EU-Ausschreibung deren kreative Preisgestaltung beim Leo-Objekt ungeprüft akzeptierte? Oder an der Bekanntschaft zur Prinzessin aus dem Morgenland, dass bis heute eine kommunale Entscheidung im Fall «Neues Schloss» verhindert wurde? Ist es in der persönlichen Freundschaft zur Verlegerfamilie des Badischen Tagblatt begründet, dass der Neubau einer Synagoge auf dem «Parkplatz» des dortigen Verlages von der Kommune verhindert und der Jüdischen Gemeinde ein Ramschgrundstück an der Autobahn zugewiesen wurde? Das BT ist ein regionales Blättchen, welches nicht müde wird die Werbetrommel für die OB zu rühren und in jeder 3. Ausgabe die OB beim «1. Spatenstich», beim «Bäumchen pflanzen», bei «Bändchen durchschneiden» oder bei «Freundschaftsbesuchen» bevorzugt mit Prominenten abbildet.

Da kommt man doch irgendwie ins Grübeln; oder?

Noch eine Anmerkung zum «indiskutablen Gemeinderat». Es ist richtig, dass es viel Arbeit macht, wenn man sich wirklich intensiv mit jedem einzelnen Projekt der Stadt befassen will, aber es ist auch eine unbestrittene Tatsache, dass niemand mit vorgehaltener Pistole gezwungen wird für den Gemeinderat zu kandidieren. Dies geschieht meist nicht wegen der monatlichen 600-Euro-Pauschale, sondern dient oftmals der persönlichen Profilierungssucht. Als Stadtrat oder Stadträtin ist man ja schließlich jemand, zumindest in Baden-Baden. Und für die eigene Firma ist es sicherlich auch kein Nachteil, wenn man frühzeitig von städtischen Auftragsvergaben erfährt.

Hans Mohrmann
Baden-Baden


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