"Wohnen am Tannenhof"

Architekten-Sprecher Urban Knapp plädiert für "ein lebendiges Viertel" auf SWR-Gelände - Wichtige soziale Aufgabe könne die Stadt Baden-Baden "hoheitlich durchsetzen"

Architekten-Sprecher Urban Knapp plädiert für "ein lebendiges Viertel" auf SWR-Gelände - Wichtige soziale Aufgabe könne die Stadt Baden-Baden "hoheitlich durchsetzen"
Urban Knapp, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten, BDA, Kreisgruppe Baden-Baden Rastatt Ortenau. Foto: goodnews4-Archiv

Bericht: Christian Frietsch

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goodnews4-O-TON-Interview von Nadja Milke mit Urban Knapp

Baden-Baden, 27.01.15, 00:00 Uhr «Im Moment besteht in Baden-Baden das Risiko, dass an jeder Ecke, wo ein neues Baugebiet auf den Markt geworfen wird, spekulativ an das Ganze herangegangen wird», macht Urban Knapp im goodnews4-O-TON-Interview auf eine Ausgangslage des SWR-Mega-Grundstücksverkaufs aufmerksam. Auf fast 50.000 Quadratmetern sollen 250 Wohneinheiten für 500 Menschen entstehen.

«Und wenn Bauträger, die hochpreisig verkaufen wollen, ins Spiel kommen, dann kann man mehr zahlen und dann ist am Ende auch der SWR glücklich.» Da aber auch die Stadt und seine Bevölkerung halbwegs glücklich sein wollen, fällt es dem Baden-Badener Gemeinderat zu, eine Richtungsentscheidung zu treffen. Schon mit dem vom Gemeinderat am kommenden Montag zu entscheidenden Auslobungsverfahren ist Urban Knapp, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten, BDA, Kreisgruppe Baden-Baden Rastatt Ortenau, nicht so ganz glücklich: «In dem zweistufigen Verfahren sind es sieben Teams, die Vorschläge ausarbeiten dürfen», beschreibt der Architekten-Sprecher ein Verfahrenselement und es sei «grundsätzlich schon mal gut, dass man eine Auswahl» habe. Aber er hätte sich gewünscht, dass man sich für einen «vorgeschalteten Ideenwettbewerb mit Architekten und Stadtplanern» für das ganze Areal entschieden hätte, nämlich auch für das geplante Medienzentrum.

Die SWR-Idee eines 60 Meter hohen Medienhauses am Rande der Innenstadt war schon frühzeitig auf einiges Unverständnis gestoßen. So macht der Vorschlag von Urban Knapp viel Sinn, die beiden Projekte Medienzentrum und Wohnbebauung aus städteplanerischer Sicht als eine Einheit zu sehen. «Das wäre aus unserer Architektensicht die wünschenswertere Alternative gewesen», erklärt Urban Knapp, der auch für ein offenes Verfahren plädierte, «wo beispielsweise auch junge innovative Büros» im Rennen gewesen wären. Diese müssten auch nicht unerfahren sein, es gebe ja auch solche, die sich im fortgeschrittenen Alter selbstständig machten.

Die Baden-Badener Stadträtinnen und Stadträte will er auch darauf aufmerksam machen, dass die Stadt Baden-Baden eine wichtige soziale Aufgabe wahrnehmen könne, «die man vielleicht hoheitlich durchsetzen» müsse. Er plädiert in diesem Sinne für eine Richtungsentscheidung und dafür, «dass man Vorgaben sehr präzise fasst, dass da wirklich ein junges, familiengerechtes Wohnen und ein lebendiges Viertel entsteht».

Mit Blick auf den durch Gebühren finanzierten SWR und dessen Profit-Interesse am Verkauf der fast 50.000 Quadratmeter Bauland erinnert Urban Knapp an eine weitere besondere Ausgangslage: «Es ist ja ein besonderes Unternehmen, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.» Da könne man «vielleicht auch von der politischen Seite darauf achten».

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goodnews4-O-TON-Interview von Nadja Milke mit Urban Knapp


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