Kommentar von Christian Frietsch

Beschämende Strategie von OB Mergen – Nein zum Synagogengrundstück – Ja für weitere Stolpersteine

Beschämende Strategie von OB Mergen – Nein zum Synagogengrundstück – Ja für weitere Stolpersteine
Vorbereitete Stolpersteine im Wagen von Gunter Demnig bei der letzten Verlegung 2020. Vorderste Reihe: Steine für Baden-Baden. Foto: Stadtmuseum/-archiv Baden-Baden

Bild Christian Frietsch Bericht von Christian Frietsch
12.10.2021, 00:00 Uhr



Baden-Baden Ein Grundstück zum Bau einer Synagoge hat Oberbürgermeisterin Margret Mergen nirgends in der Stadt Baden-Baden finden können und den Juden eine Absage erteilt. goodnews4.de berichtete. Großzügig genehmigt das Rathaus gewissermaßen als Trostpflaster die Verlegung von weiteren Stolpersteinen.

Brave Bürger werden sich bald wieder beim Zeremoniell der Stolpersteinverlegung aufstellen und das böse Spiel mitspielen. So werden die Rituale und Symbolpolitik in Baden-Baden weitergehen, wie Stolperstein-Verlegungen oder ein Linienbus mit der Aufschrift «Schalom Baden-Baden», die von einem in Deutschland einmaligen Affront und einer fehlenden öffentlichen Diskussion um die Synagogenfrage ablenken sollen. goodnews4.de berichtete.

Die Mitteilung zur Stolpersteinverlegung aus dem Rathaus Baden-Baden im Wortlaut:

Der Künstler Gunter Demnig aus Köln wird am Montag, 18. Oktober, zum elften Mal zur Verlegung von so genannten Stolpersteinen nach Baden-Baden kommen. Im Stadtgebiet Baden-Baden wurden seit 2008 bereits 194 «Stolpersteine» verlegt. Hinter ihnen verbergen sich Lebenswege ehemaliger Mitbürgerinnen und Mitbürger, die als Jüdinnen und Juden, wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung, aufgrund von Krankheit oder Handicap im Nationalsozialismus verfolgt, zur Emigration gezwungen, in den Tod getrieben oder ermordet wurden.

Weitere 15 Steine sollen in diesem Jahr hinzukommen. Auftakt ist am 18. Oktober, 12.30 Uhr, in der Merkurstraße 14, wo an den Opernsänger Ernst Wolff und seine Mutter Henriette erinnert wird. Eine Tonaufnahme des SWF: «Feierstunde zum jüdischen Neujahrsfest 1958» mit einleitendem synagogalem Gesang des Kantors Ernst Wolff wird die Verlegung musikalisch eröffnen. Zur Begrüßung sprechen Angelika Schindler vom Arbeitskreis Stolpersteine und Erster Bürgermeister Alexander Uhlig. Die weiteren Stationen sind um 13 Uhr die Merkurstraße 11 (Verlegen eines Steins), 13.30 Uhr Büttenstraße 5 (fünf Steine), 14.30 Uhr Stephanienstraße 5 (drei Steine), 15 Uhr Stephanienstraße 4 (ein Stein), 15.30 Uhr Stephanienstraße 35 (ein Stein), 16.15 Uhr Ooser Bahnhofstraße 13 (zwei Steine).


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