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Kommentar von Christian Frietsch

Die Weststadt auf dem Weg zur Baden-Badener Vorstadt – Liebloser Umgang mit einem ganzen Stadtteil

Die Weststadt auf dem Weg zur Baden-Badener Vorstadt – Liebloser Umgang mit einem ganzen Stadtteil
Entlang des Autobahnzubringers verfrachtet die Stadtverwaltung Familien, Kinder und Senioren. Foto: Archiv

Bild Christian Frietsch Kommentar von Christian Frietsch
09.03.2021, 00:00 Uhr



Baden-Baden Der einst schöne Teil der Weststadt mit seiner inzwischen abgeholzten prächtigen Allee, die immer noch Fürstenbergallee heißt, ist mit dem Autobahnzubringer zu einem Vorstadt-Ambiente verkommen.

Zu den Sünden der vergangenen Jahrzehnte, gesellt sich nun ein neuer Sündenfall. Trist und grau sind die zu diesem Milieu passenden, neuen, langgezogenen Baukomplexe zwischen Zubringer und Aumattstadion. Für das Entrée Baden-Baden und vor allem beim Verlassen der Stadt ein eher schwermütig stimmender Anblick. Vom «Baufortschritt am neuen Oosuferweg» berichtet nun das Rathaus.

In der Meldung ist dann vielversprechend und wohl eher irreführend von einer «Oosufer-Promenade» die Rede. Die Baden-Badener Weststadt ist bei dem lieblosen Umgang des Rathauses mit dem Stadtteil eher weiter auf dem Weg zur Perfektionierung des Vorstadt-Milieus. Sogenanntes familiengerechtes Wohnen mit Eltern und Kindern, Senioren und schließlich bald der neuen Synagoge müssen sich mit diesem lieblosen Ambiente in Sichtweite zu den auch noch verrosteten Leitplanken des Autobahnzubringers zufriedengeben. Von der gesundheitlich bedenklichen Feinstaubarea ganz zu schweigen. Währenddessen schießen Hunderte von Luxuswohnungen auf ehemals öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Grundstücken in der Innenstadt in den Himmel.

Die Mitteilung aus dem Rathaus «Baufortschritt am neuen Oosuferweg» im Wortlaut:

Zügig voran gehen momentan die Arbeiten für die Anlage der neuen öffentlichen Oosufer-Promenade im Bereich des Wohnungsbauvorhabens «Wohnen am Ooswinkel» zwischen der Grünen Einfahrt und dem Aumattstadion. Seit Januar errichtet hier das städtische Fachgebiet Park und Garten einen weiteren Teilabschnitt des sogenannten «Grünen Bands entlang der Oos», mit dem im Bereich des früheren Baubetriebshofs nun das Oosufer für alle Spaziergänger als öffentlicher Fußweg erlebbar wird.

Wegen der in diesem Bereich befindlichen Oosufermauer, die das Fachgebiet Tiefbau in den vergangenen Monaten saniert hat, entsteht ein besonderer Weg mit Blicken unmittelbar auf den geschwungenen Verlauf der Oos, während auf der gegenüberliegenden Uferseite der Gehölzbestand entlang des Aumattstadions für eine grüne Kulisse sorgt. Insgesamt weist der neue Fußweg von seinem Abzweig an der Grünen Einfahrt bis zur Überleitung in den Dr.-Groddeck-Weg eine Länge von 180 Metern auf. 22 neue Bäume, Sitzmöglichkeiten und eine Blumenwiese werden den neuen Abschnitt des Grünen Bands zu einem attraktiven Fußweg machen. Die Fertigstellung ist für April geplant.


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