Staatsanwaltschaft Baden-Baden

Drogenhandel im großen Stil in Achern – 500 Kilogramm Amphetamin – Massiver Widerstand bei der Festnahme – Anklage beim Landgericht Baden-Baden

Drogenhandel im großen Stil in Achern – 500 Kilogramm Amphetamin – Massiver Widerstand bei der Festnahme – Anklage beim Landgericht Baden-Baden
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 12.11.2020, Bericht: Staatsanwaltschaft Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Baden-Baden vom 21. September 2020 listet 32 Straftaten auf, die einem jetzt 26-jährigen deutschen Staatsangehörigen zur Last gelegt werden.

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Feststellungen der Staatsanwaltschaft Münster in einem Ermittlungskomplex gegen eine niederländisch-deutsche Tätergruppierung, die sich dem gewinnbringenden Weiterverkauf großer Mengen Rauschgifts über das Darknet verschrieben hatte und denen in einem zwischenzeitlich rechtskräftig abgeschlossenen Strafverfahren der Handel mit mehr als 500 Kilogramm Amphetamin und mehreren Kilogramm Heroin, MDMA und Ecstasy-Tabletten nachgewiesen wurde. Bei der Auswertung von Datenträgern, die bei einem der Bandenmitglieder sichergestellt wurden, war auch der Name des Angeklagten als Besteller von 500 Gramm Amphetamin Ende 2018/Anfang 2019 festgestellt worden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Baden-Baden die Ermittlungen gegen den einschlägig vorbestraften Mann aus Achern übernahm. Bei der Wohnungsdurchsuchung am 19.05.2020 fanden die Rauschgiftfahnder des Polizeipräsidiums Offenburg nicht nur größere Mengen Amphetamin und Marihuana, sondern auch Hinweise auf einen schon länger andauernden Rauschgifthandel des Angeklagten. Schon im Juni 2017 soll der - bislang nur teilgeständige - arbeitslose Angeklagte Umgang mit 120 Gramm Marihuana, im Februar 2018 mit 150 Gramm Haschisch, im September 2019 mit 200 Gramm Marihuana gehabt haben. Auch im Jahr 2020 habe der Angeklagte an etliche Abnehmer Kokain, Amphetamin, Haschisch und Marihuana gewinnbringend weiterverkauft, teilweise im 100-Gramm-Bereich. Gegen diese Abnehmer wurden gesonderte Ermittlungsverfahren eingeleitet, auch sie erhielten Besuch von der Kriminalpolizei und sehen nun einer Anklage entgegen.

 

Bei der Wohnungsdurchsuchung am 19. Mai 2020 verhielt der Angeklagte sich äußerst renitent. Er soll den Ermittlungen zufolge mehrere Polizeibeamte angegriffen, gebissen und seinen Hund auf sie gehetzt haben. Mehrere Beamte mussten nicht nur üble Beschimpfungen hören, sondern erlitten durch die Widerstandshandlungen auch Verletzungen. Der Versuch des Angeklagten, einem der Polizeibeamten die Dienstwaffe zu entreißen, konnte glücklicherweise unterbunden werden. Als der Angeklagte dann zu einer Blutentnahme in das Krankenhaus in Achern gebracht werden sollte, gelang ihm trotz Bewachung durch mehrere Beamte des Polizeireviers Achern die Flucht. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden erwirkte beim Amtsgericht daraufhin sofort einen Haftbefehl, auf Grund dessen der Angeklagte am 25. Mai 2020 festgenommen werden konnte. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Baden-Baden, das die Anklage wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in 9 Fällen, gewerbsmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in 20 Fällen, Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung am 20. November 2020 im Sitzungssaal 118 um 13:00 Uhr - mit Fortsetzungen am 27. November, 18. Dezember und 21. Dezember 2020 - verhandelt, hat bislang 10 Zeugen und einen Sachverständigen, der zu der Frage einer Unterbringung des Angeklagten in einer Entziehungsanstalt Stellung nehmen wird, geladen.


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