Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Frank Elstner im goodnews4-VIDEO-Interview - "Ich habe ein Motto von einem deutschen Philosophen übernommen"

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goodnews4-VIDEO-Interview von Nadja Milke mit Frank Elstner

Baden-Baden, 24.06.2017, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Frank Elstner ist vermutlich der bekannteste Baden-Badener Bürger der Gegenwart. Aus der Hand von Ministerpräsident Winfried Kretschmann erhielt der berühmte Moderator und Journalist gestern das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im goodnews4-VIDEO-Interview mit Nadja Milke ging Frank Elstner auf seine Gemütslage ein, die durch die Ehrung ausgelöst wurde.

Auch auf seine philosophische Lebensgrundlage ging der Baden-Badener ein, der beim damaligen Südwestfunk schon als Kind seine große Karriere begann. Auch auf die Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft insgesamt ging Frank Elstner im goodnews4-Interview ein. Der Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse gingen bereits eine Reihe anderer hoher Auszeichnungen voraus. Dazu gehörte schon 1979 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2000 wurde der gebürtige Österreicher zum «Oberösterreicher des Jahrhunderts» in der Kategorie «Show» gewählt. Dazu gesellen sich der «Deutsche Fernsehpreis», der «Bayerische Fernsehpreis» und viele weiter Ehrungen.


Abschrift des goodnews4-VIDEO-Interviews mit Frank Elstner:

goodnews4: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, Herr Elstner. Ist es Stolz oder Dankbarkeit oder sind es gemischte Gefühle, die Sie empfinden?

Frank Elstner: Ich freue mich, so einfach ist das! Wenn eine solche Auszeichnung bekommt, dann haben sich ja manche Leute Gedanken gemacht, warum zeichnen wir den aus, und ich sehe das als eine Art Wertschätzung meiner Person und bin dafür dankbar.

goodnews4: Spätestens seit der sogenannten Flüchtlingskrise sind die Bürger − und die Prominenten vielleicht besonders − gefordert das eigene Engagement für das Allgemeinwohl zu überdenken. Viele Menschen haben sich engagiert, haben geholfen. Die Euphorie ist etwas gewichen. Geblieben ist die Gewissheit, dass wir in einer Welt leben. Haben Sie denn ein Motto wie wir uns in dieser fragilen Welt verhalten sollten?

Frank Elstner: Ich habe ein Motto von einem deutschen Philosophen übernommen, von Herrn Professor Gadamer, der ist über 100 Jahre alt geworden und der hat gesagt: «Der andere könnte Recht haben.» Und das ist für mich ein Motto immer darüber nachzudenken, ob der andere nicht vielleicht Recht hat das hat dazu geführt, dass ich gelernt habe, zuzuhören.

goodnews4: Haben Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, mehr Verantwortung für das Allgemeinwohl als ein nicht so prominenter Bürger?

Frank Elstner: Ich glaube, jeder Mensch hat sein Maß an Verantwortung und wenn man in der Öffentlichkeit steht, hat man ein besonders hohes Maß an Verantwortung und man sollte die auch nehmen.

goodnews4: Gibt es denn auch etwas Positives, das die gegenwärtigen Verunsicherungen und Krisen mit sich bringen?

Frank Elstner: Ich hoffe, dass jeder in seinem Leben etwas Positives sieht. Für mich ist es die Religion. Ich bin nun mal katholisch, bekenne mich auch dazu und wenn ich Probleme habe, dann fange ich an zu beten.

goodnews4: Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Nadja Milke für goodnews4.de


Mitteilung des Staatsministeriums Baden-Württemberg zur Überreichung des Verdienstkreuz 1. Klasse an Frank Elstner durch Ministerpräsident Winfrid Kretschmann im Wortlaut:

«Als Gastgeber großer Fernsehsendungen, Journalist, Radiomoderator, Hörspielsprecher und kreativer Künstler hat Frank Elstner bewiesen, was an großem Können, Klasse und Kreativität in ihm steckt. Aber auch Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit werden bei Elstner immer groß geschrieben. Hierfür gebührt ihm unser Dank», so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag (23. Juni 2017) in Stuttgart bei der Überreichung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Frank Elstner. «Dass Elstners Weg in Baden-Württemberg begann und bis heute eng mit unserem Land und dem SWR verbunden ist, freut mich ganz besonders.»

«Elstner wurde 1942 mitten im Krieg geboren und hat selber von einer ‘heimatlosen Kindheit’ gesprochen. Auch die Zeit im katholischen Internat in Rastatt war alles andere als einfach für ihn. Dies kann ich gut nachempfinden, da ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe. So etwas kann einen Mensch verbittern − oder ihn stark machen», so Kretschmann. «Später hat Elstner als Moderator immer wieder betont, dass er kein politisches Fernsehen mache. Dennoch − oder gerade deshalb − hat er mit seinen vielen TV-Formaten auch auf die Politik ausgestrahlt.»

«Im Dezember 1984 etwa stürmten Umweltaktivisten von Robin Wood, die für den Erhalt der Donau-Auen bei Wien kämpften, die Bühne von Elstners Sendung ‘Wetten dass…?’. Eigentlich ein unhöflicher Akt. Doch Elstner ließ sie zu Wort kommen und arrangierte daraufhin ein Gespräch mit dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Fred Sinowatz. In einer der ersten Folgen von ‘Wetten dass…?’ schlug auch die Geburtsstunde der Stiftung ,Menschen für Menschen‘ von Karlheinz Böhm. Im Laufe seiner Karriere sollte Elstner noch oft beweisen, wie viel Mitgefühl Menschen aufbringen können, wenn man sie direkt anspricht», so Ministerpräsident Kretschmann. Später habe Elstner in der Sendung «Menschen der Woche» seine Kunst des Zuhörens und Fragens auf unnachahmliche Art und Weise erweitert. Andere TV-Formate von Elstner würden zeigen, wie man einem großen Publikum wichtige Themen wie Natur- und Tierschutz auf unterhaltsame Art und Weise vermitteln könne.

«Auch Elstners soziales Engagement an vielen Stellen ist vorbildlich. Als Gründungsmitglied der Deutschen Krebshilfe etwa hat Elstner unermüdlich die Werbetrommel für diese wichtige gemeinnützige Organisation gerührt und ihre Anliegen erfolgreich nach außen getragen», so Kretschmann. «Auch sein Einsatz für die Felix Burda Stiftung war Hilfe von der ersten Stunde an. Mit viel persönlichem Engagement hat sich Elstner für die Ziele der Stiftung eingesetzt.» Elstner habe dies immer gerne und von Herzen getan. Und noch heute helfe er dort, wo seine Hilfe gebraucht wird.

«Frank Elstner kann mit Stolz auf seine bisherige Lebensleistung zurückblicken», so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. «Nicht nur auf das, was er als Journalist und Künstler erreicht hat − sondern auch und gerade auf das, was er als Bürger und Mensch für andere Menschen getan hat.»

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