Vorstandswahl am Sonntag
Jüdische Gemeinde Baden-Baden wählt neuen Vorstand – Vorstandskandidat Roman Gorelik fordert Transparenz: "Wohin die Gemeindegelder fließen, wozu sie verwendet werden“
Baden-Baden, 06.03.2020, Bericht: Redaktion Zur Wahl des Vorstandes und Gemeindebeirats lädt die Israelitische Kultusgemeinde Baden-Baden alle Wahlberechtigten für Sonntag in die Wahllokale nach Baden-Baden und Rastatt ein.
Auf goodnews4-Anfrage nahmen Vorstandskandidat Roman Gorelik und Irina Pinkhasova Stellung. Irina Pinkhasova hat ihre Kandidatur zwischenzeitlich wieder zurückgezogen und dies gegenüber goodnews4.de auch begründet.
Zur Wahl heißt es in einem Informationsschreiben der Israeltischen Kultusgemeinde Baden-Baden:
Die Wahl wird von der unabhängigen Wahlkommission, bestehend aus Herrn Johnen und Herrn Wieber geleitet und überwacht und von der Rechtsanwältin unserer Gemeinde, Frau Lisserman, begleitet. Diese Personen sind dazu berufen, die Einhaltung der Satzung der Wahlordnung und des ungestörten Ablaufs zu gewährleisten.
Den Anweisungen der Wahlkommission ist unbedingt Folge zu leisten, da sie für den gesamten Zeitraum der Wahl das Hausrecht inne haben.
Bitte bringen Sie zur Wahl diese Ladung und einen amtlichen Lichtbildausweis mit. Anderenfalls können Sie möglicherweise von Ihrem Wahlrecht ausgeschlossen werden. Nach Erhalt des Stimmzettels und eines Umschlags muss die Stimme selbständig in einer Wahlkabine abgegeben werden.
Da die Wahl geheim ist, darf jeweils nur eine Person die Wahlkabine betreten. Sodann ist der verschlossene Umschlag mit dem Stimmzettel in die dafür vorgesehene Wahlurne einzuwerfen. Die Wähler werden gebeten, das Wahllokal nach dem Wahlvorgang zügig zu verlassen.
Nach dem Ende des Wahlvorgangs findet die Auszählung statt. Wahlberichtigte Gemeindemitgleider dürfen der Auszählung unter Einhaltung des erforderlichen Abstandes beiwohnen. Nach Abschluss der Stimmenauszählung wird das Wahlergebnis vom Wahlausschuss verkündet.
Nachstehend finden Sie die Liste der von der Wahlkommission zugelassenen Kandidaten sowie die Information, welche diese für Sie zusammengestellt haben.
Wir wünschen Ihnen allen eine erfolgreiche und demokratische Wahl zum Wahl der Gemeinde.
Auf goodnews4.de-Anfrage nahm ein Kandidat der Vorstandswahlen Stellung, ebenso von Irina Pinkhasova, die ihre Kandidatur zurückgezogen hat.
Irina Pinkhasova:
Leider oder zum Glück bin ich (Pinkhasova Larina) nicht mehr die Kandidatin Am 03.03.2020 habe ich zurückgetreten (Mein Rücktrittsschreiben übersende ich Ihnen als Anhänge). Aber Ihre Fragen beantworte ich gern um zu äußern was mich bei der Entscheidung mich als Kandidatin zur Wahlen angetrieben hat.
Und zwar, unsere Gemeinde befindet sich seit lange Zeit in sehr skandalöse und schwierige Situation: keine Demokratie (alle Entscheidungen sind einseitig durch Gemeindevorstand ohne Gemeindeversammlung getroffen),unkontrollierte Geldausgabe (Vorstandsentlassung ohne finanzielle Berichte, die durch Revisionskommission geprüft sind; aufgeblähte Personal), Unprofessionalismus und fachliche Inkompetenz von manchen Gemeindemitarbeiter, die ziemlich höhere Löhne/Aufwandsentschädigungen bekommen. Es ist die Zeit, all diesen Verstößen ein Ende zu setzen und endlich anzufangen jüdische Kultur und Jahrhunderte alte Geschichte der deutsche Gesellschaft zu präsentieren. Die Juden in Baden-Baden nahmen immer einen große Platz im Stadtleben ein und wir sind verpflichtet zu zeigen, dass moderne Juden, die versuchen die in 1938 zerstörte Gemeinde wiederzubeleben,verdienen die Erinnerung an ihre Vorfahren und haben das Potenzial aktiv am Leben der Stadt teilzunehmen.
Als Ziele habe ich folgende Aufgaben innerhalb der Gemeinde für mich gesetzt:
Erweiterung der Arbeit des Sozialen Dienstes der Gemeinde mit Gründung eines sozialen Fonds zur Unterstützung hilfsbedürftiger Gemeindemitglieder
Die Einführung der Jugend in die Geschichte der Traditionen des jüdischen Volkes durch Beziehung zu ihren Vorfahren - Großeltern und die Fortsetzung der Familientraditionen.
Die wichtigste Aufgabe für mich außerhalb der Gemeinde ist weiter zu kämpfen um ein würdiger Ort und vorzugsweise den Ort der in 1938 zerstörten Synagoge in der Stephanienstraße 5,den seit vielen Jahren als Parkplatz genutzt wird, zu bekommen.
Wir sind die Nachfolger der von den Faschisten zerstörten Jüdische Gemeinde, wir müssen Juden zurück ins Stadtleben einbringen und zusammen mit der Stadt/Stadtrat die Erinnerungsmaßnahmen durchzuführen.
Larina Pinkhasova Irina PinkhasovaRoman Gorelik:
1)-Finanzielle Kontrolle gewährleisten;
-Einen offenen Informationsaustausch erreichen: «Wohin die Gemeindegelder fließen, wozu sie verwendet werden und um welche getrennten Ausgaben es sich handelt»;
-Möglichkeiten der Gemeinde bieten «auf demokratischer Lage zu existieren, wie es in unserer Satzung steht»;
-Eine transparente finanzielle Tätigkeit der IKG Baden-Baden schaffen: «jedes Mitglied der Gemeinde sollte die Möglichkeit des Zugangs zu den Finanzberichten hаbеn.»
-Aufklärung der Gemeindemitglieder: , «die Gemeinde ist аn keinen konkreten Menschen gebunden und ist keine private Organisation»;
2) Die Pflege der Erinnerungskultur in Baden-Baden. Besondere Aufmerksamkeit für Platz der Alten Synagoge an der Stephanienstraße. Die Würde des Ortes wiederherstellen!
Mit freundlichen Grüßen
Roman Gorelik
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