Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum Bericht des Badischen Tagblatts vom 09.11.2022 zur Klinik-Diskussion – „Drei Kröten für den Landkreis Rastatt“

Baden-Baden, 10.11.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Klaus-Eckhard Walker Stellung zu einem Bericht des Badischen Tagblatts vom 9. November 2022 und dem goodnews4-Bericht Baden-Badener OB Späth für Klinikstandort Rastatt – Entscheidung am 14. November – Name «Klinikum Mittelbaden» soll in «Zentralklinikum Baden-Baden Rastatt» geändert werden.

Na, wenn sich da mal sonst niemand an den drei Kröten, die der mittelbadischen Region in Sachen Zentralklinikum aufgetischt werden sollen, verschlucken wird. Alle Rechte einer kreisfreien Stadt und die Vorteile einer quasi kreisangehörigen Stadt des Landkreises Rastatt zusammen genießen zu wollen, sollte bereits schwere Kost genug für alle sein, die berufen sind, die Kröten zuzubereiten.

Rastatt hat nicht bedeutend weniger Einwohner als Baden-Baden und soll am Ende ohne Sperrminorität abnicken, was abseits der Öffentlichkeit so vor sich hinkokelt? Rastatt hätte über die Kreisumlage des Landkreises kaum weniger zu den Kosten der Klinik beizutragen als die Stadt Baden-Baden, soll aber nur das, was bleibt, zu essen bekommen.

Mit der vorgeschlagenen Namensgebung «Zentralklinikum Baden-Baden Rastatt» werden die Geschmacksnerven in manchen Dörfern und Städten unserer mittelbadischen Region empfindlich gereizt. Gelten diese nichts? Ich frage mich: Warum soll eine mittelbadische Klinik den Namen einer Stadt tragen, die sich finanziell nur zu einem Viertel für diese verantwortlich fühlt? Eine Schönheitsklinik mit Ausstrahlung in die große weite Welt soll es ja nun wohl nicht werden. Der Name «Klinikum Mittelbaden» lässt da schon eher die Zungen der Anhänger unserer regionalen Küche schnalzen. Und würdelos wäre es zudem auch nicht, wenn die Klinik den Namen des Klinikstandortes Rastatt tragen würde.

Eine Querspange lässt in Sachen Klinikum schon lange niemandem mehr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dazu fehlen unverzichtbare Zutaten aus Iffezheim, des Naturschutzes u.a. Für einen Klinikstandort auf dem ehem. Kasernengelände Merzeau an der L 75 ist eine Querspange ohnedies kein MUSS.

 

Was einen Gebietstausch angeht, könnte ein solcher schon gar nicht mit dem Landkreis Rastatt vollzogen werden. Dem Landkreis Rastatt fehlen für einen Geländetausch die Filetstücke. Mir scheint, als träumte Obelix von einem Wildschweinbraten. Das Kochbuch müsste neu geschrieben werden. Allein Rastatt könnte tauschen, hat aber signalisiert, dass die ersten Laute eines Babys auf ihrer heutigen Gemarkung sicher nicht «BAD» sein werden.

Die Stadt Rastatt, ansonsten eher stummer Diener des Landrates denn Koch, sollte sich ebenfalls nicht zu sicher sein, dass sie die angebotenen Kröten schmackhaft aufbereiten kann. Die Rastatter Bürgerschaft mag andere Kost. Sie bestellt nach meiner Einschätzung das Menü Merzeau.

Wer politisch nur sein eigenes Süppchen kochen möchte, läuft Gefahr, dieses am Ende allein auslöffeln zu müssen. Ich würde dazu raten, bevor noch etwas anbrennt, einen Sternekoch hinzuziehen und ggf. die Speisekarte neu zu schreiben – im Interesse unserer guten mittelbadischen Küche.

Klaus-Eckhard Walker
Oberbürgermeister a.D.
Rastatt


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