Baden-Baden, 16.01.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zu einem Konzert der Philharmonie Baden-Baden.

Was für ein phantastisches Klangerlebnis, ein Augen- und Ohrenschmaus gleichermaßen, fesselnd jeweils täglich von der ersten Minute bis zur letzten für das musikbegeisterte Publikum, Bürger und Gäste unserer Stadt. Ein erlesenes, sehr anspruchsvolles Repertoire stand unter einem jeweiligen Motto für die konzertante Nachmittagsstunde: von Strauss bis zur Offenbachiade.

Den Dirigenten Herrn Weiss und Herrn Baleff an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön seitens einer Elevin aus dem hingebungsvollen Publikum, auch für die ausgezeichnete Moderation mit prickelnden Hintergrundinformationen. Und natürlich das Orchester, volle Konzentration, Präzision und Leidenschaft. Wirksam wie eine Therapiestunde geben den Winterblues und gleichzeitig fast schon wie ein stürmisches Locken an die ersten Frühlingsboten, sich mutig hervorzuwagen.

Auffallend der Altersdurchschnitt des Publikums, nun ja, geschätzt 65. Und diese nüchterne Bestandsaufnahme stimmt durchaus etwas wehmütig. Denn da fehlt doch etwas Entscheidendes, was wohl? Nun ja, ein wenig Nachwuchs in den einzelnen Reihen. Die Gründe für das Fernbleiben sind so vielfältig wie begründbar. Andererseits: wo kann ein junger Mensch so hautnah, in den ersten Reihen sind meist noch «Ehrenplätze» zu vergeben, erleben, wie sich Disziplin und Leidenschaft zu einem Klangerlebnis von Feinsten transformieren. Lehrer, Großeltern und Eltern, vielleicht geht da noch was, so wie gestern am Sonntag: zwei Familien mit Kindern sitzen in den vorderen Reihen, ein erfreulicher Anblick, der vielleicht auch den Musikern des Orchesters eine angenehme Botschaft vermittelt...

Monika Spiegel
Baden-Baden

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